Absage an die französische Küche
König Charles III. verweigert Foie Gras auf dem Teller

Blauer Hummer für den Blaublüter. Wenn König Charles III. in der Stadt der Liebe auf Staatsbesuch ist, stoppt seine Liebe bei zwei Sachen, die er nicht auf seinem Teller will.
Publiziert: 21.09.2023 um 15:59 Uhr
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Königin Camilla strahlt im pinken Barbie-Look, König Charles in royalem Blau vor dem Élysée-Palast in Paris. Am Mittwoch flog das Paar von London ein für einen dreitägigen Staatsbesuch.
Foto: WireImage
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Des einen Schmaus ist des anderen Graus. Eine der französischen Kulinarik-Spezialitäten ist die Foie Gras, zu Deutsch: Stopfleber. Dafür werden fünf bis sechs Monate alte Gänse und Enten mittels «Stopfen» zwangsgefüttert, dass ihre Leber bis zum Zehnfachen ihres Normalgewichts anschwillt.

Was in Frankreich für viele zu einem noblen Essen gehört, ist aktuell auch wieder in der Schweiz ein Thema. Die Herstellung ist hier verboten, nicht aber der Import. Erst vergangene Woche haben sich Nationalrat und Ständerat gegen ein Importverbot ausgesprochen, aber für eine Kennzeichnungsverpflichtung. Eine Initiative zum Importverbot soll das hochemotionale Thema zur eidgenössischen Abstimmung bringen.

König Charles III. (74) und Königin Camilla (76) sind zurzeit auf Staatsbesuch in Frankreich. Um während der drei Tage nichts auf dem Teller zu haben, was der Blaublüter nicht möchte, funkte er in den präsidialen Menüplan und liess zwei Gerichte von der Karte streichen: Foie Gras flog als erstes von der Karte. Dies sei sein klares Statement gegen diese Art der Tiermast. Als Zweites kamen die Spargeln dran – es sei keine Saison dazu, wie die britische «Daily Mail» berichtet.

Also mussten die Sterneköche kurzfristig umdisponieren. Anne-Sophie Pic (54), die einzige französische Köchin mit drei Michelin-Sternen, servierte blauen Hummer und Krabben mit einem Hauch von frischen Mandeln und Pfefferminze zur Hauptspeise, Poulet mit Mais und Steinpilzgratin gabs als Hauptgericht vom Sternekoch Yannick Alléno (54).

Prunk, Glamour und Stargäste

Einen Graben durch die freundschaftliche Beziehung zwischen dem Königspaar und Präsident Emmanuel Macron (45) und Gattin Brigitte (70) soll die kulinarische Einschränkung nicht verursacht haben. Entsprechend wurde das Staatsbankett im Spiegelsaal des Schlosses Versailles flankiert von Prunk, Glamour und Stargästen wie dem britischen Schauspieler Hugh Grant (63) und Rolling-Stones-Superstar Mick Jagger (80).

Der König nutzt sein dichtgedrängtes Programm nicht nur für Freundschaftspflege und feines Essen. Bei seinen Reden im Senat und im Nationalmuseum für Naturgeschichte machte er auf die grossen Herausforderungen unserer Zeit, wie den Erhalt der Artenvielfalt und den Kampf gegen den Klimawandel aufmerksam.

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