Am nächsten Freitag läuft die Frist für die Bewerbung um den Eurovision Song Contest 2025 in der Schweiz ab. Es locken eine unbezahlbare, weltweite Medienpräsenz und Millionenumsätze für die lokale Wirtschaft. Doch der Anforderungskatalog der SRG für die Austragung des grössten Musikwettbewerbs der Welt ist umfangreich – und die Zeit knapp. Die Favoriten feilen in den letzten Tagen vor Ablauf der Deadline an ihren Dossiers. Jetzt wird klar: Zürich und Basel setzen dabei auf die Hilfe der renommiertesten Schweizer Lobbyfirmen. In Basel arbeitet mit Farner ein Schwergewicht der Kommunikationsbranche mit, das in der Schweizer Politik als bestes gilt. Das Präsidialdepartement des Kantons Basel bestätigt auf Anfrage, die Hilfe von Farner «für einzelne Aufgaben» wahrzunehmen. In Zürich ist die nicht minder bekannte Kommunikationsagentur Furrerhugi involviert. Teilhaber Andreas Hugi (53) sagt: «Ja, wir haben ein Mandat der Stadt Zürich.» Was das Engagement der beiden Firmen kostet, wollten weder Basel noch Zürich sagen.
Am Ende zählt nur eines
Die Nervosität unter den Bewerbern ist gross. Keine Stadt will sich in die Karten blicken lassen. Zu gross ist die Angst, Konkurrenten einen Vorteil zu verschaffen. Als sicher gilt, dass am Schluss vor allem eines entscheidet: Geld. Welche Stadt ist bereit, die grösste Summe lockerzumachen? In welcher Dimension sich diese Summe bewegen wird, machte die «bz Basel» diese Woche publik. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, gab die Basler Regierung bekannt, einen zweistelligen Millionenbetrag für den ESC einsetzen zu wollen.
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Kleinere und finanziell wenig potente Städte haben da keine Chance. St. Gallen hat sich bereits zurückgezogen. Bern und Biel BE entscheiden sich im Verlauf der nächsten Woche, ob sie ihre Doppelbewerbung einreichen. In beiden Städten sind die Finanzen knapp. Es dürfte also trotz Nemo-Bonus schwer werden. Als Favoriten gelten Zürich, Basel und Genf. Ein Sieg könnte sich lohnen. Liverpool, Austragungsort im Jahr 2023, profitierte letztes Jahr von einer ökonomischen Wertschöpfung in der Höhe von 62 Millionen Franken, wie eine Studie der Universität Liverpool auswies.