In Australien wüten momentan verheerende Buschbrände. 480 Millionen Tiere sind dabei schon ums Leben gekommen. Deshalb fordern deutsche Politiker nun, dass die Sendung abgesagt werden soll.
So meint CDU-Politikerin Elisabeth Motschmann (67) im Gespräch mit der «Bild»: «Es ist höchstgradig geschmacklos, diese Sendung in diesem Jahr in Australien stattfinden zu lassen. Das Land erstickt in Flammen, Menschen sterben, verlieren ihr Zuhause, 500 Millionen Tiere sind tot und RTL dreht trotz dieses Infernos eine Unterhaltungssendung.» CDU-Medienexperte Johannes Selle (63) sieht das ähnlich. Er findet: «Die Geschmacklosigkeit, im Dschungel um Kochstellen zu lümmeln und rauchende Gestalten rumlaufen zu sehen, wird nur noch vom Titel der Sendung ‹Holt mich hier raus› an Sarkasmus übertroffen.»
SPD-Politiker Karl Lauterbach (56) findet es angemessen, dass der Dreh unter den aktuellen Umständen abgesagt wird. Zudem betont er, dass er die Sendung grundsätzlich entbehren könne. Der Medienexperte seiner Partei, Martin Rabanus (48), hingegen fordert keine Absage der Sendung: «Fakt ist doch, dass das Format in einer Kulisse stattfindet, die überall stehen könnte und es ist auch ziemlich egal, wo lebende Insekten verspeist werden müssen.» Ob ein Ortswechsel jedoch organisatorisch bis am Freitag überhaupt möglich wäre, ist fraglich.
Feuer sind drei Autostunden entfernt
RTL will von einer Absage nichts wissen. Der Sender erklärt: «Die Feuer, die dem Camp am nächsten sind, sind zwei bis drei Autostunden, also hunderte Kilometer entfernt.»
Jedoch machen sich auch die Kandidaten Gedanken zur aktuellen Lage. So erzählte Reality-TV-Star Anastasiya Avilova (31) von den Spendenmöglichkeiten für Australien und kündigte an: «Ich werde mich mit einem Teil von meinem Dschungelcamp Geld natürlich auch daran beteiligen, da diese wunderschönen Wälder bald auch mein Zuhause für einige Tage sein werden.»
Schauspieler Raúl Richter (32) kritisierte das Format, obwohl er selbst mitmacht. Er schrieb auf Instagram: «Aus gegebenem Anlass ist es tatsächlich paradox, dass wir für eine Unterhaltungsshow in ein Land fliegen, in dem gerade Menschen um ihr Leben kämpfen und viele viele Tiere diesen Kampf bereits verloren haben.» (bnr)
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