Auf einen Blick
- Trauffer holt Georg Schlunegger für Album «Heubode» an Bord.
- Album kombiniert Rockmusik mit Schwyzerörgeli, inspiriert von der Berner Oberländer Musik
- Das Album erscheint am 22. August 2025
Zürich, Langstrasse: Zwei der erfolgreichsten Schweizer Musiker posieren mit Schwyzerörgeli auf der berüchtigtsten Meile der Schweiz und ziehen immer wieder Blicke auf sich. Bei den Fotografierten handelt es sich um Alpentainer Trauffer (45) und Hitmacher Georg Schlunegger (44). Zwei Berner Oberländer, die nun mit Trauffers achtem Album «Heubode» gemeinsame Sache machen.
«Wir kennen uns schon 25 Jahre und sind uns immer wieder über den Weg gelaufen», erzählt Trauffer beim Treffen mit Blick. «Und im Sommer hatte ich den Plan, dass ich immer drei Songs mit einem anderen Produzenten machen will. Weil es aber mit Georg so gut gepasst hat, entschieden wir uns, direkt das ganze Album zusammen zu machen.»
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Zwei, die sich verstehen
Bereits am Freitag sind die Titel «Heubode», «Oberland» und «Miis Örgeli» erschienen; im Winter, Frühling und Sommer werden je drei weitere Titel produziert und veröffentlicht, bis das Album «Heubode» am 22. August 2025 komplett ist. Am 8. November 2025 folgt die grosse «Heubode-Party» im Hallenstadion Zürich.
Schlunegger und Trauffer verbindet viel: Beide sind Familienväter, sie teilen den Bürgerort Grindelwald BE und sind in der traditionellen Musik zu Hause. «Wir haben uns bei der Arbeit super ergänzt», sagt Trauffer. «Wenn ich einen Satz für den Text ins Spiel brachte, hat Georg den nächsten direkt ergänzt. Alles ging aus einer Hand und war sehr speditiv. Das habe ich noch nie erlebt.»
Arbeit ohne Druck
Georg Schlunegger landete mit seinen Werken bereits 15 Mal auf Platz 1 der Schweizer Hitparade und ist unter anderem der Kopf hinter dem Jodelchor Heimweh und der Rockband Megawatt. Dass Trauffer als bereits erfolgreicher Musiker nun auf den Hitmacher setzt, sei kein Kalkül. «Das ist ja das Schöne am Ganzen. Wir arbeiten nicht an diesem Projekt, weil wir unbedingt mal einen grossen Song haben wollen. Wir sassen einfach zusammen und hauten uns Ideen um die Ohren. Ich bin bei der Ideenfindung sehr gut, die musikalische und schnelle Umsetzung liegt bei Georg.» Schlunegger: «Wir waren befreit von diesem Druck und konnten schreiben, was wir wollten. Und als er mir von seiner Vision erzählte, begann es, in meinem Kopf schnell zu rattern.» Entstanden sei eine Kombination aus Rockmusik und Schwyzerörgeli.
Geschrieben wurden die Titel im Berner Oberland, Georg Schlunegger verbringt rund drei Monate des Jahres in Grindelwald. Umgesetzt wurden sie später in der Stadt Zürich, wo Schlunegger mit seiner Frau Olivia (43) und den gemeinsamen zwei Töchtern lebt. Dass er unter anderem Volksmusik komponiert, sieht man dem Musikproduzenten nicht an. «Meine Frau schaut gut, dass ich optisch gut in die Stadt passe», witzelt er. «Aber ich bin mit traditioneller Musik aufgewachsen. Das kriege ich nicht aus mir raus.» Dazu Trauffer: «Du kriegst den Oberländer aus dem Oberland, aber nicht das Oberland aus dem Oberländer!»
Trauffer schätzt Zürich, fährt aber auch gerne wieder aufs Land
Während der Aufnahmephase hat auch Trauffer die Zeit in der Limmatstadt genossen, vor allem die verschiedenen Möglichkeiten schätzte er sehr. «Kulinarisch und ‹Bar-technisch› kommt man hier total auf seine Kosten. Aber in die Stadt ziehen will ich trotzdem nicht», so der Alpentainer. Er wohnt mit seiner Frau Brigitte (45) und seinen zwei Kindern aus erster Ehe in Brienz BE.
Zu den noch ausstehenden neun Tracks des neuen Albums wollen die Musiker noch nicht allzu viel verraten. «Thematisch sind wir total in unserer Welt. Jedes Lied hat eine Geschichte, ist lustig oder berührend», sagt Schlunegger. So gehe es im noch unveröffentlichten Titel «Hornochs» darum, jemandem die Meinung zu sagen. Angst, dass es ähnlich wie beim 2017 erschienenen Titel «Geissepeter» Diskussionen um das vermittelte Geschlechterbild in der Musik gibt, haben die Musiker nicht. «Ich habe mich genauso weiterentwickelt wie die Gesellschaft. Aber ich war auch nie einer, der mit sieben Metern Sicherheitsabstand zur roten Linie Musik gemacht hat», sagt Trauffer. «Wir sind nicht beleidigend, aber ab und zu muss man die Ellbogen auch mal etwas draussen haben.»
Wenn man Angst vor Kritik hat, dürfe man nicht Musik machen, meint Schlunegger. «Es findet sich immer einer, der das, was man macht, nicht mag», sagt er. «Aber die Mehrheit findets dann doch gut.»
Am 8. November 2025 tritt Trauffer im Hallenstadion Zürich auf. Tickets gibts bei Ticketcorner.