Stubete Gäng mit neuem Album
«Das Lustprinzip ist unser Erfolgsgeheimnis»

Für ihr neues Album «Hoodie Gäägeler» kleidet sich die Stubete Gäng entsprechend. Die Mitglieder der zurzeit meistgebuchten Band des Landes, erzählen Blick, was sie von ihrem Vater, der mit ihnen tourt, gelernt haben und ihm zu verdanken haben.
Publiziert: 25.07.2022 um 19:13 Uhr
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Family Affair: Aurel (l.) und Moritz Hassler bilden mit ihrem Vater Hans zusammen die Stubete Gäng.
Foto: photoworkers.ch
Jean-Claude Galli

Die Stubete Gäng aus Zug gilt zurzeit als meistgebuchte Band des Landes und bringt mit Hits wie «Petra Sturzenegger» jedes Festzelt zum Toben. Am vergangenen Wochenende ist ihr neues, drittes Album «Hoodie Gäägeler» erschienen. Es beinhaltet, wie der Name schon andeutet, erneut einen einmaligen und leicht verrückten Mix aus Hip-Hop-Beats, Ländler-Tunes und Stilen, die «wie die Faust aufs Auge passen. Unser Erfolgsgeheimnis ist das Lustprinzip», beschreiben es die Brüder Aurel (37) und Moritz Hassler (34), die mit Vater Hans Hassler (77) und Onkel Claudio (74) eine verschworene Familieneinheit bilden.

Hans Hassler ist ein Multitalent und ebenso in der Klassik und im Jazz zu Hause. Zusammen mit dem früheren Jodler-Star Peter Hinnen (80, «7000 Rinder») war er bereits in den 1960ern unterwegs. «Unser Vater hat uns nach Kräften gefördert und uns alle möglichen Türen geöffnet, uns jedoch nie unter Druck gesetzt», sagt Moritz Hassler. «Er wollte nicht partout Künstler aus uns machen. Locker bleiben und sich nicht verkrampfen, lautete sein Credo. Wir durften machen und spielen, was wir wollten, deshalb klingen wir wohl so unbeschwert», sagt Aurel Hassler.

Ein falscher Ton spielt keine Rolle

Zu Hause gab es ein Zimmer mit allen möglichen Instrumenten, von Kontrabass bis Banjo. «Weil unser Vater alles ausprobierte und auch Instrumente von seinen Jobs heimbrachte. Er hat uns die bedingungslose Freude an der Musik vererbt. Wenn wir heute um drei Uhr früh von einem Konzert nach Hause kommen, hilft er immer noch beim Ausladen.»

Streit gebe es in der Formation fast nie. «Wenn mal ein Fehler passiert, lachen wir alle darüber. Wir können von den Alten nur lernen. Die sind so abgebrüht. Der Onkel und der Papa finden es einfach schön, mit uns zu touren. Da spielt ein falscher Ton keine Rolle und gehört bei unserer Art von Musik fast schon dazu, die das Spontane und Improvisierte im Kern trägt. Wenn ich heiser bin, singe ich etwas tiefer, das macht gar nichts. Und Moritz könnte jederzeit für mich den Lead übernehmen. Das gibt allen Sicherheit», sagt Aurel Hassler.

Dennoch ist Individualität das oberste Gut: «Was wir von daheim ebenfalls mitbekommen haben, war, nie uniform und einspurig, dafür möglichst divers zu sein – als noch gar niemand diesen Ausdruck kannte. Unser Vater trägt einen langen Bart. Uns käme aber nie in den Sinn, ihn zu kopieren. Auch weil es ZZ Top schon gibt», erzählen die Brüder lachend.

Gerne blicken sie auf ihre Kindheit zurück: «Wir wurden immer mit Vollgas unterstützt. Auch unsere drei Schwestern. Die Eltern lebten für uns, bedingungslos.» Deshalb sind sie umso glücklicher, jetzt etwas zurückgeben zu können. «Im Gegensatz zum Vater hat unser Grossvater seine Söhne heftiger angetrieben und wollte sie auf grossen Bühnen sehen. Wenn wir nun in einer vollen Hütte sind, die Leute unsere Lieder singen und wir Autogramme geben können, macht Hans dies enorm stolz, und es schliesst sich für ihn ein Kreis. Wir spielen vereint und unser Neni schaut vom Himmel aus zu.»

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