Neues Album erzürnt konservative Amerikaner
Beyoncé mischt Countryszene auf

Beyoncé hat am Freitag mit «Cowboy Carter» ihr erstes Country-Album veröffentlicht. Dabei widmet sie sich aber nicht Klischees, sondern entwickelt das Genre weiter. Und das mit vielen bekannten Namen.
Publiziert: 29.03.2024 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2024 um 18:19 Uhr
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Beyoncé widmet sich in ihrem achten Album «Cowboy Carter» der Countrymusik.
Foto: BLAIR CALDWELL
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Michel ImhofTeamlead People

Sie macht ihrem Ruf als Musiklegende alle Ehre: Nachdem sie 2022 mit dem von Housemusik inspirierten Album «Renaissance» für Aufsehen sorgte, meldet sie sich jetzt mit dem Country-Album «Cowboy Carter» zurück. Im heute erschienenen Werk beweist die Rekord-Grammy-Preisträgerin ihre Wandlungsfähigkeit. Und erzürnt konservative Amerikaner.

Beyoncé, die in Houston im US-Staat Texas geboren und aufgewachsen ist, kam immer wieder in Kontakt mit Countrymusik. Die Idee für ihr neues Album dürfte aber 2016 entstanden sein. Damals gab sie zusammen mit den Dixie Chicks an den Country Music Association Awards ihren Hit «Daddy Lessons» zum Besten. Die Dixie Chicks, die heute nur noch The Chicks heissen, sind bei Konservativen unbeliebt aufgrund ihrer Kritik an den Republikanern. Auch Beyoncés Einsatz für die «Black Lives Matter»-Bewegung gefiel nicht. Die Dixie Chicks resümierten in einem späteren Interview mit der «New York Times», dass es «widerlich» war, wie nach dem Auftritt in der Awardshow mit Beyoncé umgegangen wurde.

«Es ist kein Country-Album. Es ist ein Beyoncé-Album»

«Cowboy Carter» sei aus einer Erfahrung entstanden, die Beyoncé vor Jahren gemacht hat, «als ich mich nicht willkommen fühlte», erklärt die dreifache Mutter und Gattin von Rapper Jay-Z (54). Statt sich zu verkriechen, ist die Musikerin in die Geschichte der amerikanischen Countrymusik eingetaucht und hat fünf Jahre am Album gearbeitet.

Allerdings werden in den 27 Titeln des Albums keine klassischen Wildwest-Klischees bedient. Beyoncé spielt mit verschiedenen Genres. «Es ist kein Country-Album. Es ist ein Beyoncé-Album», stellt sie klar. Die Kritik an ihrem ersten Einstieg in die Countrywelt hätten sie gezwungen, «die Grenzen, die mir auferlegt wurden, zu überwinden». Sie habe sich Zeit genommen, Genres zu biegen und vermischen, um das Werk zu erschaffen.

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Dolly Parton, Miley Cyrus und Willie Nelson auf dem Album

Zur Unterstützung hat sich Beyoncé bekannte Namen ins Boot geholt. Fast zu Beginn des Albums covert sie mit vier schwarzen Countrykünstlerinnen den Beatles-Klassiker «Blackbird», Countrylegende Willie Nelson (90) macht später zwei gesprochene Songankündigungen. Die Vorreiterin für afroamerikanische Countrymusik, Linda Martell (82), ist ebenfalls auf einem Song vertreten. Miley Cyrus (31) unterstützt Beyoncé beim Lied «II Most Wanted». Dolly Parton (78), Patentante von Cyrus, leitet in die Neuinterpretation ihres Hits «Jolene» ein. Spannend: Beyoncé hat beim Dolly-Parton-Song Zeilen abgeändert. In Beyoncés Version, «Jolene» ist nicht länger ein Flehen, sondern eine Warnung.

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Bei Kritikern kommt das neue Werk von Beyoncé gut an. Es sei ein «Meisterwerk», urteilt der britische «Telegraph». Die vorab veröffentlichte Single «Texas Hold 'Em» wurde zu einem der grössten Hits der Künstlerin der vergangenen Jahre, obwohl sich einige konservative US-Radiosender weigerten, das Lied zu spielen. Beyoncé wurde die erste schwarze Künstlerin, die auf Platz 1 der US-Billboard Country-Hitparade landete.

Beyoncé wünscht sich, dass Hautfarbe kein Thema mehr ist

Für die Zukunft hat Beyoncé einen Wunsch: «Ich hoffe, dass in einigen Jahren die Hautfarbe eines Künstlers im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Musikgenres irrelevant sein wird», sagt sie. Und zeigt sich stolz über ihre neuste Albumveröffentlichung: «Die Leute werden überrascht sein. Ich glaube nicht, dass diese Musik das ist, was man erwartet. Aber es ist die beste Musik, die ich je gemacht habe.»

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