Auf einen Blick
- Marc Sway reflektiert über das Leben und den Tod
- Sein Song regt zum Tanzen und Reflektieren an
- Sways Bruder starb 2019 bei einem Unfall
Was passiert mit uns nach dem Leben? Dieser existenziellen Frage stellt sich Popstar Marc Sway (45) in seinem neuen Song «When the Lights Go Out» – «Wenn die Lichter ausgehen», der seit Freitag auf den Streamingplattformen zu hören ist. «Beim Schreiben war ich angetrieben vom Gedanken, dass ich in einem Club bin, es wird getanzt. Und ich frage mich, was passiert, wenn der DJ die Musik stoppt und die Lichter angehen. Bleibt alles still, oder geht die Party nahtlos an einem anderen Ort weiter?»
Die Party steht für den Schweizer Musiker sinnbildlich für das Leben, die ausgehenden Lichter für den Tod und die Frage, was passiert danach? So überraschend melancholisch Sways Text ist, umso fröhlicher ist der Song, den Sway in Englisch und Portugiesisch singt. Die Fröhlichkeit des Songs regt zum Tanzen an, die Worte zum Reflektieren.
Marc Sways Hommage ans Leben
Weshalb so ernst? «Unsere Endlichkeit wird gesellschaftlich tabuisiert. Je normaler wir damit umgehen, das auch in unserer Familie besprechen und mit Freunden, desto mehr machen wir sie zum normalen Teil unseres Lebens.»
Für ihn sei das Schöne am Gedanken an die Endlichkeit, dass es den Wert des Moments bewusster macht. «Aus allem müssen wir das Beste machen. Das ist ein Ansatz, den ich total spüre und daran schon lange und ständig arbeite.» Marc Sway, der sich zu keiner Religion zugehörig fühlt, will, dass man auch den Tod nicht nur schwarz, sondern bunt sieht. «In der brasilianischen und mexikanischen Kultur werden die Toten in farbigen Zeremonien geehrt. Es ist eine Hommage an ihre Leben.»
Seine verschiedenen Sichtweisen, verdankt er auch dem, was ihm von seiner Herkunft mitgegeben wurde. «Ich habe indigene Grosseltern, afrikanische und Schweizer Vorfahren. Das gab mir schon immer Einblick in andere Blickwinkel. Am Ende höre ich auf meinen Bauch, was für mich stimmt.»
Versöhnung mit dem Tod seines Bruders
Marc Sway, der von vielen als stets glücklich strahlender Sänger wahrgenommen wird, will, dass auch diese Seite von ihm wahrgenommen wird. «Es gehört doch alles zum Leben, auch jede Stimmung. Mir geht es im Moment gut, auch wenn einiges gerade schwierig ist und umgekehrt. Da stellt sich die Frage, richte ich nun meinen Fokus auf das gerade Gute oder eben nicht.» Er würde sich stets für das Positive entscheiden.
Diese Einstellung helfe ihm auch, sich mit dem Unfalltod seines jüngeren Bruders Daniel im Jahr 2019 zu versöhnen. «Ich komme langsam an den Punkt, an dem für mich das, war wir zusammen hatten, grösser ist als der Verlust. Meine Trauer weicht der Dankbarkeit.»
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