Auf einen Blick
- Ray Dalton veröffentlicht sein erstes Album «Thee Unknown»
- Er pendelt zwischen Seattle und Berlin und liebt Roger Federer
- Über fünf Millionen monatliche Hörer auf Spotify
Er ist seit über zehn Jahren im Musikgeschäft, auf Spotify hat er über fünf Millionen monatliche Hörer. In den US-Billboard-Charts stand er mit dem Track «Can't Hold Us», einer Zusammenarbeit mit Rapper Macklemore (41) und dem Musikproduzenten Ryan Lewis (46), bereits an der Spitze. Auch zwei MTV Video Music Awards hat er in der Tasche. Trotzdem hat Ray Dalton (33) noch kein Album veröffentlicht. Bis jetzt.
«Ich hatte Erfolg mit zwei Kollaborationen und hatte länger diese Ungewissheit im Kopf, ob die Musik, die ich für mich selbst schreibe, auch gut genug ist für ein Album», erzählt der US-Amerikaner im Gespräch mit Blick. «Das ging ziemlich lang, bis ich mein erster Solo-Track ‹In My Bones› veröffentlichte und damit Selbstvertrauen gewann.» Heute wisse er, dass es Zeit für ein Album ist. «Thee Unknown» ist seit Freitag auf dem Markt.
Gesangsdebüt vor nichtsahnenden Schulfreunden
Auch früher scheint Dalton ein Spätzünder gewesen zu sein. Sein Gesangstalent hielt er lange für sich. «Ich traute mich sehr lange nicht, vor anderen Menschen zu singen. Erst in meiner späten High-School-Zeit merkte ich, dass meine Stimme wohl etwas Besonderes ist», erzählt der Musiker aus Seattle (USA). «Meine Mutter hat mich immer angefleht, dass ich ihr was vorsinge. Das habe ich gefühlt einmal pro Schaltjahr dann auch gemacht, bis sie mich für den Schulchor anmeldete und dort für ein Solo einschrieb.»
Vor seinen Klassenkameraden hatte er sein öffentliches Gesangsdebüt. «Ich habe mir vor Nervosität fast in die Hosen gemacht.» Das Ergebnis: «Die ganze Schule flippte aus. Und gab mir dann den Mut, mit der Musik weiterzumachen.» Vor Menschen zu singen und die Nervosität zu überwinden, lernte er schliesslich im Gospelchor.
Er pendelt zwischen Seattle und Berlin
Heute pendelt der Sohn eines Afroamerikaners und einer Mexikanerin zwischen Seattle und Europa. In Berlin hat er sein Zweitdomizil. «Es sind zwei total unterschiedliche Welten. In Seattle macht niemand meiner Freunde Musik. Das ist manchmal erfrischend, weil ich nicht immer darüber reden möchte. Und in Berlin sind alle meine Bezugspersonen aus der Branche.»
Auch mit dem deutsch-spanischen Musiker Alvaro Soler (33) sei er gut befreundet. Auch zur Schweiz hat Dalton einen besonderen Bezug. Als ehemaliger Tennisspieler vergöttere er natürlich Roger Federer (43). Und: «Meine Tänzer und Tänzerinnen sind von hier», erzählt er. Und fügt mit einem Lachen an: «Sie sprechen alle einen herzigen Dialekt, da verstehe ich noch weniger als auf Hochdeutsch.»
Auf «Thee Unknown» vereint Dalton Dance-Songs mit emotionalen Titeln. «Es geht um den Kampf mit den eigenen Dämonen», sagt er. Er habe eine schwere Zeit hinter sich und habe manchmal auch nicht die besten Entscheidungen für sein Leben getroffen. «Das waren oft Dinge, die mit der Branche zu tun haben. Beispielsweise Verträge. Da wollte ich schon oft aufgeben», gibt er zu. «Aber was soll ich machen? Ich bin besessen vom Singen. Und ich habe gelernt, Rückschläge anzunehmen und daraus das Beste zu machen.»
«Thee Unknown» ist seit Freitag auf Streamingplattformen und physisch erhältlich.