Helene Fischer (38) greift wieder nach den Sternen! Nachdem die deutsche Schlagerkönigin ihren ersten Auftritt als frischgebackene Mutter im März in Grindelwald BE hatte und im August ein Rekord-Konzert auf dem Münchner Messegelände vor 130'000 Menschen gab, zieht es sie nächstes Jahr wieder auf die Bühne zurück. Mit 750'000 Besuchern rechnet der Veranstalter, 70 Termine sind geplant – fünf davon in Zürich. Als Einstimmung darauf gab die Sängerin gestern in einem Kölner Hotel eine Medienkonferenz, bei der ausdrücklich gebeten wurde, keine Fragen zum Privatleben zu stellen. Blick traf die erfolgreichste Sängerin Europas danach zum Gespräch.
Blick: Ihre Arena-Tournee 2017/2018 brach in vielen Städten Rekorde, zuletzt traten Sie vor 130'000 Menschen in München auf. Wie wollen Sie das noch toppen?
Helene Fischer: Hohe Besucherzahlen sind für mich zwar schön, aber nebensächlich. Ich habe einen grossen Anspruch an mich und meine Show, und das ist der Motor, der mich antreibt. Natürlich hat es mich in München berührt, das grösste Konzert meiner Karriere zu spielen. Aber eigentlich mag ich Arena-Shows ein bisschen lieber als so grosse Konzerte. Man fühlt das Publikum mehr.
Die Produktion von 2023 findet wieder in Zusammenarbeit mit dem Cirque du Soleil statt. Man wird also erneut viel Akrobatik von Ihnen sehen. Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Ich habe bereits meine letzte Tournee mit dem Cirque du Soleil gemacht, und schon damals wurde ich auf ein komplett neues Level der Fitness gebracht. Ab Oktober werde ich hart trainieren, ab Dezember dann spezifisch auf die Nummern. Es gibt wieder viel Akrobatik in der Luft, also muss ich meine Muskeln im Oberkörper auf Vordermann bringen. Das ist dann auch mit Schmerzen verbunden, aber darauf stelle ich mich ein.
Sind Sie mit Ihrer neuen Lebenssituation vorsichtiger geworden, was Artistik angeht?
Da machte ich mir natürlich viele Gedanken darüber. Ich war aber noch nie ängstlich, was die Akrobatik anging. Ich glaube, das ist ein schlechter Begleiter. Mein Wille, Spektakuläres auf die Bühne zu bringen, ist grösser. Aber ich bin natürlich auch nicht leichtsinnig und weiss, was ich mache.
Die Tournee von Helene Fischer im Jahr 2023 wird riesig: Mehr als 20 Sattelschlepper und 6 Nightliner-Busse transportieren Bühne und Crew von Stadt zu Stadt. Involviert sind 40 Musiker, Tänzer und Artisten, dazu kommen 75 Crewmitglieder plus lokale Mitarbeiter, wie Auf- und Abbauhelfer an jedem Ort. Die Bühne braucht für den Aufbau 24 Stunden, fünf Stunden für den Abbau. Für die 70 Konzerttermine wurden 120 massgeschneiderte Kostüme und 130 Paar Schuhe entworfen und hergestellt. In der Bühne integriert ist auch ein Pool, der fünf Meter Durchmesser hat und in einer Minute gefüllt ist. Und auch für den Cirque du Soleil gibt es mehrere Premieren: etwa diamantförmige Trapezvorrichtungen – und eine Nummer mit Stangenartistik im Bambuswald gab es so noch nie zu sehen.
Die Tournee von Helene Fischer im Jahr 2023 wird riesig: Mehr als 20 Sattelschlepper und 6 Nightliner-Busse transportieren Bühne und Crew von Stadt zu Stadt. Involviert sind 40 Musiker, Tänzer und Artisten, dazu kommen 75 Crewmitglieder plus lokale Mitarbeiter, wie Auf- und Abbauhelfer an jedem Ort. Die Bühne braucht für den Aufbau 24 Stunden, fünf Stunden für den Abbau. Für die 70 Konzerttermine wurden 120 massgeschneiderte Kostüme und 130 Paar Schuhe entworfen und hergestellt. In der Bühne integriert ist auch ein Pool, der fünf Meter Durchmesser hat und in einer Minute gefüllt ist. Und auch für den Cirque du Soleil gibt es mehrere Premieren: etwa diamantförmige Trapezvorrichtungen – und eine Nummer mit Stangenartistik im Bambuswald gab es so noch nie zu sehen.
70 Konzerttermine, fünf alleine in Zürich. Können Sie das überhaupt fassen?
Ich bin mir der Anzahl schon bewusst, habe so viele Konzerte ja auch schon bei meiner letzten Tournee gespielt. Wichtig ist mir jedoch, dass ich möglichst vielen Menschen eine gute Show bieten kann. Und dass ich zwischendurch ein paar Tage freihabe (lacht).
Ihre Shows sind perfekt inszeniert. Sie wirken geradezu makellos.
Das wäre doch erschreckend, wenn ich wirklich so wäre. Natürlich bin ich nicht makellos. Privat bin ich super entspannt und ganz normal. Ich kann aber verstehen, wenn dieser Eindruck entsteht. Die Shows sind durch die Inszenierung vom Anfang bis zum Schluss durchgetaktet. Da bleibt wenig Zeit für spontane Interaktion oder einen Wechsel in der Set-Liste.
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Ihren ersten Auftritt nach einer zweijährigen Pause gaben Sie im März in Grindelwald BE. Wie erinnern Sie sich daran?
Das war magisch. Nach dieser langen Pause, die durch die Pandemie unfreiwillig verlängert wurde, war der Auftritt für mich total surreal – ich hatte ständig Gänsehaut. Hinzu kam noch diese einmalige Kulisse in den Alpen. Wunderschön!
Damals äusserten Sie sich überraschend klar zum Ukraine-Krieg und stellten sich gegen Putin. Früher hielten Sie sich mit politischen Botschaften eher zurück. Sind Sie mutiger geworden?
Ich sehe es nach wie vor so: Meine Musik ist mein Ventil, und wenn ich was zu sagen habe, sage ich es durch die Musik. In Grindelwald war alles ganz aktuell und akut, und da hatte ich das Bedürfnis, mich zu äussern. Es war total spontan und aus dem Herzen gesprochen. Diese Momente sind mir wichtig – so kommen die Fans mir richtig nahe.
Musikalisch scheinen Sie einen Wechsel durchzumachen. Ihr aktuelles Album «Rausch» wird unter Pop kategorisiert, beim letzten Konzert präsentierten Sie alte Schlagerhits in einem neuen, modernen Gewand.
Ich habe es mir herausgenommen, das zu tun. Bei «Rausch» habe ich so intensiv mitgeschrieben wie noch nie. In den letzten Jahren habe ich mich natürlich verändert und wollte mich neu ausdrücken. Nun sind viele Songs nicht mehr so traditionell, sondern elektronisch, urban oder auch rockig. Ich kann nur hoffen, dass die alten Fans mit mir den Weg auch gehen und vielleicht auch neue dazukommen. Diesen Wandel werden wir im nächsten Jahr mit der Tour noch weitertreiben – dann aber visuell.
Sie haben in früheren Interviews gesagt, dass Sie als junge Frau geweint haben, als Ihnen der Schlager ans Herz gelegt wurde. Jetzt gehen Sie neue Wege.
Aber ich schwöre dem Schlager sicher nicht ab. Es ist total schwierig geworden, den Schlager zu kategorisieren. Auch das, was ich früher gemacht habe, würde ich nicht immer dem Genre zuschreiben. Und am Ende ist es auch wurst. Diese Grenzen will ich schon länger aufbrechen.
Helene Fischer tritt vom 19. bis 24. September 2023 im Hallenstadion Zürich auf. Tickets gibts bei Ticketcorner.
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