Organisatoren schiessen scharf gegen Bundesrat
Diesjähriges Openair Frauenfeld abgesagt

Das diesjährige Openair Frauenfeld wird nicht stattfinden – und die Organisatoren üben scharfe Kritik deswegen am Bundesrat.
Publiziert: 22.04.2021 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 22:43 Uhr
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Das Openair Frauenfeld muss wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Foto: Keystone
Sarina Bosshard

Ein weiterer Rückschlag für Festival-Fans: Nun hat auch das Openair Frauenfeld bekannt gegeben, dass das diesjährige Festival um ein Jahr verschoben wird. Statt vom 7. bis 10. Juli 2021 findet das Openair Frauenfeld neu vom 6. bis 9. Juli 2022 statt. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit. «Aufgrund der gestrigen Aussagen des Bundesrates ist für uns keine konkrete Perspektive für den Sommer erkennbar», heisst es in einer Pressemitteilung. Denn offen blieb nach einer Pressekonferenz am Mittwoch noch das Thema Grossveranstaltungen – laut Alain Berset (49) hat der Bundesrat sich mit dem Thema befasst, Entscheide seien aber noch nicht gefallen.

Pressesprecher Joachim Bodmer kritisiert den Bundesrat auf Nachfrage von Blick scharf: «Wir begrüssen, dass der Bundesrat gestern zum ersten Mal sowas wie einen Plan, wie er die Pandemie bewältigen möchte, hat erkennen lassen. Allerdings ist der vorgetragene Inhalt so vage und unklar, dass sich für uns unmöglich eine seriöse Planung starten lässt.» Weiter sei auch der angekündigte Schutzschirm bis jetzt nicht mehr als ein Alibi, das bei genauer Prüfung in der Realität so für diesen Sommer nicht funktioniere. «Die sonst schon schwere Situation wird für uns durch die vage Kommunikation noch schwieriger», sagt Bodmer.

«Finanzieller Schaden in Millionenhöhe»

Auch der Zeitpunkt der Kommunikation sei zu spät gekommen. «Je früher die Manager einer Krise erklären, wie sie die Krise bewältigen wollen, desto mehr und stärker kann die Allgemeinheit mithelfen und es gibt eine Perspektive», so der Pressesprecher.

Die Folgen für das Openair Frauenfeld sind immens. «Das bedeutet ein grosser finanzieller Schaden in Millionenhöhe, den erneut die Veranstalter zum grössten Teil selber tragen müssen», erklärt Bodmer. Andererseits sei es eine grosse Enttäuschung, weil in den USA, England und weiteren Ländern die Kultur wieder für den Sommer planen dürfe. «Dort herrscht Aufbruchsstimmung während sich bei uns BAG, Bundesrat, Kantone und Taskforce gegenseitig die Schuld für den schleppenden Fortschritt zuschieben. Es wäre begrüssenswert, wenn die Verantwortlichen mehr Probleme lösen, statt die Krise verwalten würden», kritisiert Bodmer.

Das Openair Frauenfeld ist nicht das erste Festival, dass wegen der Corona-Pandemie absagen musste. Zuvor gaben unter anderem das Gurtenfestival in Bern, das Openair St. Gallen und Rock The Ring in Hinwil ihre Verschiebungen in kommende Jahr bekannt.

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