Kapelle Rätia, Schottisch: «Mis goldiga Klarinettli»
Die Kapelle Rätia ist eine Formation, die traditionelle Bündner Volksmusik zum Besten gibt. Seit 2017 bläst Daniel Pfeiffer (66) dafür auf der Klarinette. «Mis goldiga Klarinettli» ist eine seiner neueren Kompositionen. Mit rhythmischen Feinheiten und melodischen Wendungen spielt er sich aber jetzt schon in die Top Ten der am häufigsten ausgestrahlten Volksmusiktitel der vergangenen zehn Jahre auf der SRF Musikwelle.
Ländlerquartett Tanzboden, Ländler: «Margrit’s Füfzigschte»
Gegründet vom Landwirt und Akkordeonist Simon Lüthi-Frick (1955–2015) besteht das Quartett aus Ebnat-Kappel SG seit seinem Tod als Trio seiner drei Kinder Simon, Claudia und Mathias weiter. Zu den beliebtesten Stücken des alten Quartetts gehört der Ländler «Margrit’s Füfzigschte» – ein Ländler, der an keinem runden Geburtstag im Toggenburg und darüber hinaus fehlen darf.
Trio Hersche, Schottisch mit Jodel: «Am Robi zum 60te»
Und wenn wir schon bei Geburtstagen sind: «Am Robi zum 60te» toppt die Party der Frau zuvor. Hier spielt das Trio um den Zimmermann Hansueli Hersche (59) aus Haslen AI auf. Mit zehn Jahren versuchte sich der Appenzeller auf dem Hackbrett, nahm bald Unterricht beim legendären Jakob Alder (1915–2004) in Herisau AR. Seither sorgt Hersche in seinen Formationen für Hackbrett- und Klavierklänge sowie den Jodel.
Hans Frey, Polka: «Mit em Rex is Tessin»
1913 in Lachen SZ geboren, begann Hans Frey noch während der Schulzeit zu Hause auf einem alten Klavier zu üben. Bald griff er für Hochzeitsanlässe im örtlichen Gasthof Schwanen in die Tasten und begann seine Laufbahn als Ländlerpianist – aber auf der anderen Zürichseeseite in Rapperswil SG – bei Wochenend-Engagements. Mit der viele Jahre übers Radio verbreiteten Polka «Mit em Rex is Tessin» – 1940 gar das meistgesendete Werk – glückte ihm ein Dauererfolg.
Kapelle Heirassa Revival, Schottisch: «Die blonde Margrith»
Ein Revival ist eine Wiederbelebung. Und tatsächlich erwecken die Musiker Dani Häusler (Klarinette), Fredy Reichmuth (Handorgel), Ueli Stump (Piano) und Sepp Huber (Kontrabass), was Klavierspieler, Komponist und Kapellmeister Alois Schilliger (1924–2004) aus Weggis LU bereits 1959 ins Leben rief. In Erinnerung an den «Heirassa Wysel» – so Schilligers Übername – gibt es am Vierwaldstättersee jährlich das Heirassa-Festival.
Bruno Syfrig Quartett, Schottisch: «Mein Name ist Hase»
Bruno Syfrig (73) ist Klarinettist und Saxofonist aus Horgen ZH. Schon sein Vater war ein guter Klarinettist, der seinem Sohn das Blasinstrument lehrte, sodass Bruno bereits als Neunjähriger der Horgener Kadettenmusik beitreten konnte. Zugang zur Ländlermusik fand Syfrig durch die Schallplatten der Kapelle Heirassa und ihres Bläsers Kaspar Muther (1909–1980) – als 17-Jähriger war Syfrig Mitbegründer der Horgener Kapelle Edelweiss.
Engadiner Ländlerfründa: «Güggel-Walzer»
Domenic Janett, Ueli Mooser & Arno Jehli: Güggelwalzer | Hopp de Bäse! | SRF
Unbeschwert, lebensfroh, oft auch improvisiert: Die Engadiner Ländlerfründa pflegen einen konzertanten und zugleich bodenständigen Bündner Ländlerstil. 1968 als Trio aus der Taufe gehoben, zählten zwischenzeitlich fünf Mitglieder zum Freundeskreis. Seit Gründungsmitglied Arno Caflisch (1942–2021) gestorben ist, gehören noch Carlo Simonelli (84) und Domenic Janett (74) zur Urformation. Regelmässiger Gast ist der Multiinstrumentalist Ueli Mooser (79) aus Birmensdorf ZH.
Schabernack, Schottisch: «Simona Wirbelwind»
SCHABERNACK - Simona Wirbelwind
Ende 2019 war Schluss mit Schabernack: Die Formation mit Musikern aus dem ganzen Mittelland von Murten FR über Aargau bis Siebnen SZ zerstreute sich wieder, weil Christian Freiburghaus (55), Christian Wyss (38), Marcel Zumbrunn (45) und Stefan Schwarz (57) anderen Projekten nachgingen – privat, beruflich oder musikalisch. Doch zum Abschluss gab es noch den Ohrwurm «Simona Wirbelwind».
Kapelle Diä urchigä Glarner, Schottisch: «Im Örgelihuus»
Mit Vater Franz und Frau Beatrice gründete Ernst Jakober (70) die Ländlerkapelle Diä urchige Glarner. Heute lebt er in Benken SG, wo der Schwyzerörgelispieler 1983 sein eigenes Unternehmen Oergelihuus gegründet hat, das auf den Handel mit Musikinstrumenten spezialisiert ist. Wie es im Laden tönt? «Im Örgelihuus» heisst der beliebte Schottisch, mit dem Jakober gleich noch Werbung für sein Geschäft macht.
Kapelle Echo vom Tödi, Schottisch: «Urnerbodä Kafi»
Urnerbodä-Kafi Kurt Albert, Kapelle Echo vom Tödi
Zuerst kommt der Ruf, dann das Echo – so ist es auch mit dieser Kapelle: Der Glarner Akkordeonist Kurt Albert (71) veröffentlichte den späteren Evergreen «Urnerbodä Kafi» bereits 1977 auf Tonträger, doch das Echo vom Tödi gründete er erst 1980. Die Ära dauerte knapp 20 Jahre, bis die Formation Ende 1999 ihr Abschiedskonzert gab – doch der grösste Hit hallt bis heute nach.