Seit Tagen ist er im Studio am Proben. Seit am Dienstag bekannt wurde, dass Marius Bear (28) die Schweiz Mitte Mai am Eurovision Song Contest in Italien vertreten wird, gilt es ernst für den Appenzeller Sänger. Mit seiner Ballade «Boys Do Cry» wolle er ein möglichst gutes Resultat erreichen, sagt Bear. «Ich will ganz vorne mitmischen.»
Dieses Ziel zu erreichen, dürfte dieses Jahr ganz besonders schwierig sein. Nie zuvor in der Geschichte des Eurovision Song Contest zeichnete sich schon so früh ab, wer der grosse Favorit auf den Sieg ist: das Kalush Orchestra – aus der Ukraine!
Die Truppe um Rapper Oleh «Mister Pink» Psiuk (34) steht bei sämtlichen Buchmachern auf Platz eins. Und das nicht, weil deren Titel «Stefania» besonders originell ist, sondern weil sich Europa solidarisch zeigt mit dem kriegsgeplagten Land. Aus diesem Grund hat die European Broadcasting Union bereits Ende Februar beschlossen, Opponent Russland aus dem grössten Gesangswettbewerb der Welt auszuschliessen.
Schon zweimal den Eurovision gewonnen
Die Ukraine macht zwar erst seit 2003 beim Eurovision Song Contest mit, hat aber bereits zweimal den Sieg eingefahren: 2004 gewann Ruslana (48) mit «Wild Dances», 2016 triumphierte Jamala (38) mit «1944». Marius Bear findet aber auch den aktuellen Teilnehmer «cool», wie er gegenüber SonntagsBlick sagt. «Die Ukrainer überraschen mich musikalisch immer wieder.»
Egal, wie gross die Favoritenrolle vom Rapper mit der pinkfarbenen Mütze in diesem Jahr auch ist, «ich freue mich auf jeden Fall sehr, das Kalush Orchestra in Turin kennenzulernen», sagt Bear. Er ist überzeugt, dass es den Eurovision Song Contest heute mehr denn je braucht. «Ich finde, dass Musik und Zusammenhalt gerade in diesen Zeiten umso wichtiger sind.»