Diese Bands müssen sie kennen
Frauen mischen die Schweizer Rockszene auf

Harte Gitarrenriffs und schnelle Drums sind nichts Neues: Aber immer häufiger werden sie in der Schweiz von Frauen zum Besten gegeben.
Publiziert: 03.11.2021 um 13:14 Uhr
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Franca Mock, Sophie und Sara Diggelmann (v. l.) bilden die St. Galler Rockband Velvet Two Stripes.
Foto: zvg
Dominik Hug

Sie lassen es krachen! Immer mehr Frauen mischen die Schweizer Rockszene auf. Allen voran Velvet Two Stripes aus St. Gallen, die mit «Sugar Honey Iced Tea» soeben ihr drittes Album veröffentlicht haben. «Es läuft uns super», sagt Bassistin Franca Mock (28) und schwärmt: «Es ist schön, zu beobachten, dass vermehrt junge Menschen an unsere Shows kommen.»

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Mit Sängerin Sophie Diggelmann (27) und deren Schwester Sara (30) an der Gitarre spielt Mock derzeit fast jedes Wochenende irgendwo in der Schweiz Konzerte. Für 2022 ist eine grosse Europa-Tournee geplant. «Frauenbands gelten zum Glück nicht mehr als so exotisch wie noch vor zehn Jahren», sagt Sara Diggelmann. «Wir spüren, dass wir von der männerdominanten Szene endlich akzeptiert werden. Und das ist gut so!»

Frauenbands fördern

Um Frauen mehr Gehör und Präsenz zu verschaffen, achten Velvet Two Stripes beispielsweise darauf, dass ihre Vorbands meist weiblich sind – «oder die Mehrzahl der Bandmitglieder aus Frauen besteht», sagt Sängerin Sophie Diggelmann. Und ergänzt: «Wenn wir Frauenbands fördern können, tun wir das auch.»

Zu den momentanen Überfliegern weiblich geprägter Rockbands gehören Beyond Frequencies. Frontfrau Mel Schweickardt (42) hat die Nu-Metal-Band vor 18 Monaten gegründet. Ihr Debütalbum «Megalomania» wurde aber erst am Freitag in Zürich getauft. «Wir legten einen Blitzstart hin, der durch Corona leider einen Bremser erwischte», sagt sie. Im Frühjahr 2022 soll ihre zweite CD erscheinen. «Bis dahin hat sich die Corona-Situation hoffentlich normalisiert, und wir können Vollgas geben.»

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Schweickardt beobachtet ebenfalls eine Verbesserung der Frauenquote in der Rockmusik. «Von einer Gleichberechtigung sind wir aber noch weit entfernt.» Viele von ihnen müssten weiterhin mit Vorurteilen kämpfen und sich mehr beweisen als die männlichen Kollegen. «Es gibt leider immer noch etliche Zweifler, für die echte Rockmusik nur von Männern gemacht werden kann. Was natürlich kompletter Unsinn ist.»

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Selbst im Ausland sehr gefragt

Das beweisen auch die Aargauerinnen der Heavy-Metal-Band Burning Witches. Mit ihrem letzten Album «The Witch of the North» landeten sie selbst im Ausland in den Charts. «Wir haben bereits Anfragen für eine grosse Tournee durch die USA und eine durch Südamerika», sagt Band-Gründerin Romana Kalkuhl (31).

«Ja, Frauenpower forever», witzelt Mel Schweickardt von Beyond Frequencies. Und meint es todernst.


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