Foto: Redferns

Sängerin Amy Macdonald (33) über Tattoos, schnelle Autos und ihr erstes Liebeslied
«Mein Herz weist mir den Weg»

Jeder habe eine Meinung über sie, das sei beängstigend, sagt Sängerin Amy Macdonald im Interview mit BLICK.
Publiziert: 26.10.2020 um 23:37 Uhr
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Amy Macdonald bei einem Auftritt im Oktober 2017 in Paris.
Foto: Redferns
Interview: Dominik Hug

Seit 15 Jahren steht sie an der Spitze: Die schottische Sängern Amy Macdonald (33) ist dennoch ganz normal geblieben, mit Ausnahme des neuen Lamborghinis, den sie sich kürzlich selber geschenkt hat, wie sie BLICK im Zoom-interview von zu Hause aus in Glasgow erzählt.

Haben Sie das Luxus-Auto schon tüchtig eingefahren?
Amy Macdonald: Leider nein. Zwei Wochen, nachdem ich den Lamborghini Urus gekauft hatte, krachte jemand in mich rein. Seither steht das Auto in der Garage.

Sie mögen nicht nur Autos, auch Tattoos, wie man auf neuen Fotos sieht.
Oh ja, schon immer. Anfänglich hatte ich allerdings etwas Angst vor den Schmerzen. Als ich das erste stechen liess, merkte ich, dass die gar nicht so schlimm sind. Ich mag Totenkopf-Motive. Mit 18 veröffentlichte ich meine erste Platte. An dem Tag leistete ich mir eine teure Totenkopf-Halskette von Designer Alexander McQueen. Ich mag diese Sujets.

Sie waren knapp zwanzig, als Sie mit «This Is The Life» Ihren ersten Riesenhit hatten.
Ja, ich war noch etwas jung. Aber man muss zupacken, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich erinnere mich, wie ich den Song mit 16 in meinem Schlafzimmer geschrieben habe. Jahre später wird er noch immer täglich am Radio gespielt. Verrückte Welt. Der Song war ein Glücksbringer, der mein ganzes Leben veränderte.

Wie schafft man es, sich so lange oben zu halten?
Ich versuche, mich nicht von Trends beeinflussen zu lassen. Ich ziehe mein eigenes Ding durch, schreibe einfach die Songs, die ich selbst gerne hören würde. Positive Songs mit positiver Energie.

Haben Sie während des Lockdowns Songs geschrieben?
Nein. Ich brauche Inspiration, wenn ich Lieder schreibe. Während des Lockdowns gab es nichts, was mich inspirierte. Die neuen Songs schrieb ich noch vor dem Corona-Ausbruch. Während des Lockdowns mussten wir die Aufnahmen unterbrechen. Jetzt haben wir sie endlich fertig.

Auf der CD haben Sie mit «Fire» erstmals auch ein Liebeslied für Ihren Mann Richard.
Mein erstes – und auch mein letztes! (lacht) Ich habe es nicht so mit Romantik. Ich stehe nicht auf Liebeslieder, das ganze Geheule geht mir ziemlich ab. «Fire» schrieb ich gleich nach unseren Flitterwochen, es ging ruckzuck, nicht mal eine Stunde, dann war es fertig.

Haben Sie Träume?
Möglichst bald wieder auf Tournee gehen zu können. Dieses Vagabunden-Leben gefällt mir sehr. Bin ich nicht auf Tournee, komme ich mir vor wie ein Fisch ohne Wasser.

Wann werden Sie wieder auf grossen Bühnen stehen?
Eine Antwort auf diese Frage kann uns nur die Wissenschaft geben. Und die ist momentan noch nicht so weit. Ich hoffe, im nächsten Sommer. Das Leben muss ja irgendwann wieder normal weitergehen, auch wegen unserer geistigen Gesundheit. Ich habe Kollegen, die sind depressiv geworden. Andere haben ihre Jobs verloren und haben jetzt Existenzängste.

Hatten auch Sie Tiefpunkte im Leben?
Natürlich. Ich habe oft das Gefühl, ich muss zu allem immer Ja sagen, immer lächeln, immer nett sein müssen. Es ist für uns alle schwierig, den hohen Ansprüchen, die andere an uns haben, gerecht zu werden. Auch ich hinterfrage mich zuweilen, ob ich das Richtige mache. Aber am Ende muss man nur auf sich selbst und sein Herz hören, nicht auf andere. Das Herz weist mir den Weg.

Was bedrückt Sie konkret?
Manchmal denke ich, ich müsse mit zehn Bällen jonglieren. Manchmal beängstigt mich auch, dass jeder eine Meinung über mich hat. Seit ich mit 18 erstmals im TV aufgetreten bin, urteilen andere über mich. Über meinen Körper, meine Stimme und anderes. Höre ich zu sehr auf diese Urteile, macht mich das fertig. Also versuche ich, sie zu ignorieren. Ich will mich nicht beeinflussen lassen von der negativen Energie, die viele Menschen verströmen.

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