Sie sind weniger renommiert als die Grammys und die Live-Auftritte haben nicht den hippen Trend-Anspruch der MTV Music Awards, dafür sorgt aber bei den American Music Awards etwas anderes für Spannung: Die AMAs sind der grösste direkt vom Publikum per Online-Abstimmung vergebene Preis der US-Musikbranche.
Bei der Preisverleihung am Sonntag in Los Angeles hat sich ein Wandel vollzogen, der zeigt, wer 2021 in der Lage ist, die grösste Fanschar zu mobilisieren. Zum ersten Mal gewann die südkoreanische Boyband BTS den wichtigsten Preis des Abends als «Künstler des Jahres». Die siebenköpfige Gruppe stach unter anderem Sängerin Taylor Swift (31) aus, die zuletzt dreimal in Folge diesen Preis erhielt.
Drei Auszeichnungen für BTS
Ohnehin stand die gesamte dreistündige Verleihungszeremonie im Zeichen des weltweit erfolgreichen K-Pop-Phänomens (abgeleitet von «Korean Popular Music»): BTS traten zu Beginn der Show mit der Hit-Band Coldplay auf und sangen «My Universe», sie erhielten vor dem Hauptpreis bereits Auszeichnungen als beste Pop-Gruppe und für «Butter» als bester Pop-Song – und sie beendeten schliesslich den Abend in Gelb gekleidet mit einer Performance dieser Hitsingle. Hunderte maskentragende Fans im Microsoft Theater feierten die beiden Auftritte und alle drei Dankesreden mit ohrenbetäubendem Gekreische. Schon bei den MTV European Music Awards konnten sie vier Preise mit nach Hause nehmen.
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Für Swift blieben Auszeichnungen für «Evermore» als Pop-Album des Jahres und als Pop-Künstlerin des Jahres. Damit hat die 31-Jährige im Laufe ihrer Karriere bereits 34 AMAs gewonnen, ein Rekord in der Geschichte des seit 1973 verliehenen Preises. Auf Platz zwei der ewigen Rangliste liegt laut Zählungen des Branchenmagazins «Billboard» Michael Jackson (1958–2009) mit 26 Preisen.
Måneskin ging leer aus
Weniger gut lief der Abend für Newcomerin Olivia Rodrigo (18, «Drivers License»), die im Vorfeld mit sieben Nennungen das Nominierungsfeld angeführt hatte. Sie konnte lediglich in der Kategorie neuer Künstler einen Preis gewinnen. Der kanadische Sänger The Weeknd (31, «Blinding Lights») war sechsmal nominiert, gewann aber nur in der Kategorie männlicher R&B-Künstler.
Auch die italienischen ESC-Sieger Måneskin («Beggin») gingen leer aus. Sie unterlagen Rapperin Megan Thee Stallion (26, «Body») in der neu geschaffenen Kategorie «Trending Song» für Lieder, die besonders häufig im sozialen Netzwerk Tiktok genutzt werden.
Måneskins Auftritt wurde dennoch bejubelt – genauso wie der von Zoe Wees. Die 19 Jahre alte Hamburgerin war in den USA auch schon in der Late-Night-Show von Jimmy Kimmel (54) aufgetreten und sang bei den AMA «Girls Like Us». (SDA)