Musiker Bligg (47) feiert das schöne Leben – und lädt zu Tisch! Inspiriert von einer Tavolata, bei der unterschiedliche Gerichte an einer grossen Tafel zu einem kulinarischen Erlebnis zusammengestellt werden, legte der Mundartmusiker letzte Woche bei einem kulinarischen Event im Tessin, oberhalb von Lugano, den Grundstein für sein neustes Projekt. Gemeinsam mit der Band Helen Maier & The Folks hat er elf seiner grössten Hits völlig neu arrangiert. Wie die neuen Versionen viele verschiedene Einflüsse haben, nennt er das ganze «Tavolata». Und passend zum Album, das am 27. September 2024 erscheint, gabs in einem Tessiner Grotto auch einen Gaumenschmaus für rund zwanzig Personen. Blick hat mit Bligg getafelt.
Blick: Was kommt bei Bligg bei einer Tavolata auf den Tisch?
Bligg: Ich habe Wurzeln in Neapel und bin mit italienischer Kultur aufgewachsen. Trotzdem gibts bei mir wohl eher Grillgerichte: Spargeln, Roastbeef, Tomaten-Mozzarella-Salat und auch ein gemischter Salat gehören zu den typischen Gerichten für mich.
Wie gut sind Ihre Fähigkeiten in der Küche?
Meine Partnerin würde wohl sagen, dass sie gut sind. Aber sie ist auch sehr unterstützend. Ich sage eher: Ich kann das Nötigste. Durch meine Kinder stehe ich immer wieder am Herd und bereite Gerichte zu, aber ich bin jetzt nicht der Gourmetkoch, der viele Gänge serviert.
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Wo sind Sie öfters anzutreffen: im Studio oder in der Küche?
Tatsächlich in der Küche. Meine Tochter ist nun vier Jahre alt, mein Sohn neun. Und für die beiden stehe ich morgens schon früh in der Küche. Im Studio verbringe ich etwa ein Viertel des Jahres – in der Küche stehe ich täglich. In jungen Jahren war es anders. Da bestellte ich mir irgendwelches Zeug oder vergass sogar zu essen.
Sind Sie ein Genussmensch?
Definitiv. Ein gutes Glas Wein und ein feines Essen lehne ich nie ab. Oder auch Zigarren oder gute zwischenmenschliche Momente, wenn du weisst, was ich meine (lacht). Ich schätze zudem die ruhigen Momente immer mehr.
Das heisst?
Es muss nicht immer Halligalli sein. Kürzlich war ich mit meiner Familie in Griechenland. Dort ist auch die Idee von Tavolata entstanden. Wir assen in einem guten Restaurant, und da kam eine Band vorbei, die im Restaurant spielte. Ich fand das einen superschönen Moment, den ich irgendwie mit meiner Musik verpacken wollte. Und in Konzerte.
Es wird gegessen beim Bligg-Konzert?
Ja, es wird im November drei Konzerte in einem Zirkuszelt geben. Und vor dem Konzert gibt es was zu essen.
Lassen sich damit die Aufnahmen querfinanzieren, oder ist es ein Liebhaberprojekt?
Berechtigte Frage. Es handelt sich hierbei tatsächlich um ein Liebhaberprojekt von mir.
Sie gehören zu den grössten Namen der Schweizer Musikszene. Haben Sie sich schon in Stellung gebracht für einen Auftritt am Eurovision Song Contest?
Nein. Ich glaube, die haben momentan andere Themen und müssen zuerst einmal rausfinden, welche Stadt das finanziert. Aber ich finde es super, was Nemo geschafft hat. Ich war schon in seinen jungen Jahren ein grosser Fan. Nemo war sogar bei uns im Studio, und ich spielte mit dem Gedanken, einen Vertrag anzubieten. Aber ich riet, zuerst die Lehre zu beenden und dann auf die Musik zu setzen.
Bligg wurde am 30. September 1976 als Marco Bliggensdorfer geboren und wuchs in Zürich-Schwamendingen auf. Gestartet in den Neunzigern als Rapper, machte er sich Mitte der Nullerjahre mit seinem Musikmix aus volkstümlichen Klängen und mit Mundartpop einen Namen. Bligg hat einen Sohn, Lio (9), und eine Tochter, Vivienne (4).
Bligg wurde am 30. September 1976 als Marco Bliggensdorfer geboren und wuchs in Zürich-Schwamendingen auf. Gestartet in den Neunzigern als Rapper, machte er sich Mitte der Nullerjahre mit seinem Musikmix aus volkstümlichen Klängen und mit Mundartpop einen Namen. Bligg hat einen Sohn, Lio (9), und eine Tochter, Vivienne (4).
Welchen Einfluss hat Nemos ESC-Sieg auf die Schweizer Musikszene?
Ich hoffe, es gibt uns mehr Selbstvertrauen. Ich bin bald 30 Jahre in diesem Markt tätig und sehe immer wieder, dass wir uns kleinreden, obwohl es extrem viel Qualität, Diversität und Kreativität gibt. Ich hoffe, dass der ESC-Sieg dem entgegenwirkt.
Was ist Ihr Wunsch allgemein für die Schweizer Musikszene?
Den habe ich schon lange: dass man Schweizer Musik an Festivals oder im Radio einen grösseren Status einräumt. Man sagt uns immer, dass ein Song zuerst durch eine Testphase muss oder das Schweizerdeutsch am Radio schwierig ist, dabei füllen gewisse Acts Hallen oder Stadien. Mundartmusik und -Künstler werden stiefmütterlich behandelt.
Wieso ist das so?
Das ist vielleicht eine Eigenschaft, die die Schweiz an sich hat. Aber ich finde, wir müssen uns da nicht verstecken. Wir haben eine riesige Festivaldichte, wir haben eine riesige Qualität an Shows.
Brass-Versionen, Unplugged, jetzt Tavolata. Wie kommen ihre nächsten Titel daher?
Puh, schwere Frage. Ich denke, dass diese Genre-Fusionen nicht mehr so funktionieren, wie damals bei meinen Hits «Rosalie» und «Musigg i dä Schwiiz». Mit der Globalisierung und sozialen Medien sind die Grenzen völlig verschwommen. Jeder kann genau finden, was er will. Darum glaube ich auch nicht, dass ich mit dem Mix aus Hiphop und Volksmusik heute den gleichen Erfolg hätte wie vor über 15 Jahren.
Was heisst das für ihr künftiges Musikschaffen?
Was musikalisch als Nächstes ansteht, kann ich nicht sagen. Ich werde auf jeden Fall, wie bisher viele Konzerte spielen und wenn die Zeit reif ist, wieder ins Studio gehen. Was ich aber auf jeden Fall gerne möchte, ist mehr Newcomer-Acts aufzubauen und mein Know-how weiterzugeben. Generell möchte ich in naher Zukunft neue Projekte starten, die nicht unbedingt mit Bligg zu tun haben.
Die drei Live-Tavolata-Konzerte finden vom 14. bis 16. November 2024 im Zelt von «Salto» in Kloten ZH statt. Tickets gibts ab morgen bei Ticketcorner. Die erste Auskopplung «B.L.I. doppel G (Tavolata Version)» ist ab sofort auf allen Streaming-Plattformen erhältlich.
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