Grosse Bühne für Megawatt: Die Rheintaler Mundartrocker treten während den Olympischen Spielen am 30. Juli im Stade Jean Bouin auf, benannt nach der französischen Läufer-Legende. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von knapp 20'000 Zuschauern und beherbergt bis Mitte August das «Deutsche Haus» samt Fanzone. Neben Megawatt spielen dort auch die Stars Tim Bendzko (39) oder Clueso (44). «Wir sind stolz, sehr happy und freuen uns auf ein grosses Abenteuer», sagt Frontmann Thomas Graf (48) gegenüber Blick.
Zustande gekommen ist das Engagement nach einem Megawatt-Auftritt bei der Sportlergala des Fürstentums Liechtenstein, welches für die Spiele bei den Deutschen Gastrecht geniesst. «Das Olympische Komitee von Liechtenstein hat uns dann angefragt, ob wir nicht an ihrem offiziellen Tag in Paris auftreten möchten.»
«90 Minuten Vollgas»
Graf gibt sich realistisch. «Wir streben nun nicht plötzlich eine internationale Karriere an. Vom Publikum wird uns wohl fast niemand kennen. Aber wir geben sicher 90 Minuten Vollgas und tragen die Schweizer Mundart nach Frankreich. Es ist einfach megacool, mit unserer Musik an einem solchen Ort spielen zu dürfen.»
Für ihn ist der Auftritt eine doppelte Premiere. «Ich war noch gar nie in Paris und muss nun immer lachen, wenn ich bei Konzerten unseren Song ‹Laura› anstimme. Dort heisst es am Anfang ‹Sie tröimt no vo tuusig Sache, eimol in Paris ufwacha›. Ich überlege mir nun, welche Stadt ich beim nächsten Album erwähnen soll, wenn diese Träume ja offenbar in Erfüllung gehen», sagt Graf mit einem Lachen.
Reisestress für Megawatt
Megawatt reisen mit dem Zug und verlassen Sargans SG am 29. Juli, die Techniker fahren mit einem Bus voraus. «Am 30. Juli haben wir dann bis zum abendlichen Konzert ein dichtes Programm. Und am 31. Juli geht es schon wieder zurück.» Eine Verlängerung ihres Aufenthaltes war leider nicht möglich, Megawatt sind am 1. August Headliner am Brienzersee Rockfestival. «Aber so kommen wir auch gerne wieder zurück.»
Die Spiele wird Graf am TV verfolgen. Besonders drückt er Siebenkämpferin Annik Kälin (24) aus Landquart GR die Daumen, die er persönlich kennt. Er selber hatte nie sportliche Ambitionen. Doch er sieht durchaus Parallelen zu den Olympia-Athleten. «Unser Sport ist die Musik. Wir geben auf der Bühne alles und rufen unsere Leistung hier ab. Und ich bin auch sehr dankbar dafür, gesund und fit zu sein. Seit ich Musik mache, seit über 30 Jahren, musste ich noch nie ein Konzert absagen», sagt Graf.
«Rockerherz Zugabe Tour»: Tourdaten auf www.megawattmusig.ch.