Die Idee «Late Night Switzerland» funktioniert nicht. Zu diesem Schluss muss man nach der ersten Staffel kommen. Zu schwammig das Sendekonzept, zu zufällig die Gäste, zu plump die Pointen – zu schlecht die Quote. (Lies dazu die grosse Blick-Bewertung der ersten Staffel)
Die Sendung hat keinen Wiedererkennungswert im Gegensatz zu ihren Vorgängern: «Deville» stand für seine öfters urkomischen Sketchs und die viralen Social-Media-Filmchen. «Giacobbo/Müller» standen für die landesweit bekannten Figuren Burri und Co. Late Night Switzerland steht für nichts ausser die unschwer erkennbare Absicht des SRF, sich jene Hälfte der Schweiz anzulachen, die sich gerne mal auf die Schenkel klopft – und Mühe hat mit allzu wokem Humor, der sich vornehmlich aus der linken Poetry-Szene speist.
Kurz gesagt: Late Night Switzerland ist der Versuch, potenzielle SRF-Gegner vor den Schirm zu holen. Das ist legitim, aber auch etwas simpel. Und leider ziemlich erfolglos.
Stefan Büsser hat erkennbar Mühe, im Format anzukommen – er wirkt verkrampft. Mittlerweile schauen bei Late Night Switzerland weniger Leute zu als bei Vorgänger Deville, der Humor für ein linksurbanes Publikum produzierte. Büsser und sein Team haben noch eine Staffel, um das Ruder rumzureissen.
Sonst war es das wohl.