Im Streifen «Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse» wurden alle schwulen Referenzen für seine Veröffentlichung in China herausgeschnitten. Die chinesischen Behörden forderten dazu auf, das Filmstudio stimmte zu.
Die Macher des Filmes mit 200 Millionen Dollar Budget haben sechs Sekunden Dialog zwischen den Figuren Dumbledore und Gellert Grindelwald, die von Jude Law (49) und Mads Mikkelsen (56) gespielt werden, entfernt. Der Grund: Darin werden Anspielungen auf Dumbledores Sexualität gemacht, der Autorin J. K. Rowling (56) zufolge schwul sein soll. Dies machte sie bereits 2007 publik.
Filmstudio stimmte den Behörden zu
Über die Entscheidung schreibt das Filmstudio Warner Brothers: «Als Studio verpflichten wir uns, die Integrität jedes Films, den wir veröffentlichen, zu schützen, und das gilt auch für Umstände, die nuancierte Schnitte erfordern, um sensibel auf eine Vielzahl von Marktfaktoren zu reagieren. Unsere Hoffnung ist es, unsere Funktionen weltweit zu veröffentlichen, wie sie von ihren Entwicklern veröffentlicht wurden, aber in der Vergangenheit haben wir kleine Änderungen für lokale Märkte vorgenommen.»
Zu den Zeilen, die aus dem Film entfernt wurden – der Teil der Prequel-Serie zu den «Harry Potter»-Büchern ist – gehören die Aussagen «Weil ich in dich verliebt war» und «in dem Sommer verliebten Gellert und ich uns», die das chinesische Publikum nicht hören wird. Das Studio behauptet, dass trotz des Schnitts der Geist des Films erhalten bleibe, da der zensierte Film immer noch Anspielungen auf ihre enge Beziehung enthalte. In der Schweiz läuft der Film seit einer Woche in den Kinos und ist in der unzensierten Version zu sehen.
Seit 2001 gilt Homosexualität als keine psychische Störung mehr
Homosexualität ist in China seit mehr als zwei Dekaden entkriminalisiert, seit 2001 wird es gemäss BBC von den Behörden nicht mehr als psychische Störung angesehen. Trotzdem ist die gleichgeschlechtliche Ehe nicht anerkannt. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge sind nur rund 15 Prozent der LGBT-Gemeinde bei ihren engsten Familienmitgliedern geoutet. Homosexuelle Handlungen in Filmen sind verboten und werden von den Behörden als «unangemessen» eingestuft. (bang/imh)