Darauf mussten die Fans lange warten! Ursprünglich sollte «Fast & Furious 9» im April 2019 in die Kinos kommen. Nachdem das Startdatum zuerst aber dem eigenen Spin-Off «Hobbs & Shaw» und dann dem neuesten James-Bond-Film in die Quere kam, entschloss sich das Studio auf einen Release im Mai 2020. Daraus wurde wegen der Corona-Krise ebenfalls nichts.
Jetzt ist es so weit: Am 15. Juli fährt der neueste «Fast»-Teil in die Schweizer Kinos. Hat sich das lange Warten gelohnt? Leider nur teilweise. Der Action-Kracher mit Vin Diesel (53) schafft es zwar immer noch über die Ziellinie, Bestzeiten knackt er aber nicht mehr.
Dass die Action-Reihe sich so lange an der Spitze halten konnte, grenzt an ein Wunder. Das Team rund um Dominic Toretto (Vin Diesel) klaute im ersten Film noch Videorekorder aus Lastwägen, in «Fast 9» retten sie zum vierten Mal die Welt. Dank grandioser Action-Sequenzen und der unvergleichbaren Chemie der Hauptdarsteller war das bislang immer unterhaltsam.
Action-Szenen sind weniger spannend
«Fast & Furious 9» macht immer noch vieles richtig. Doch was sich schon im achten Teil abzeichnete, wird hier endgültig Realität. Das Pulver ist langsam verschossen. Oder um im Autojargon zu bleiben: Es hat nicht mehr viel Benzin im Tank. Die meisten Weisheiten über «Familie» (Das Wichtigste im «Fast»-Universum) wurden schon gesagt, jeder Turbo gezündet, jede Art von Fahrzeug in die Luft gesprengt. Auch wenn der Blockbuster noch einmal einen Schritt weiter gehen will: An die ausgeklügelten Action-Sequenzen von beispielsweise dem siebten Teil kommt «Fast 9» nicht heran.
Das liegt unter anderem daran, dass die ehemaligen Streetracer in «Fast 9» endgültig zu unbesiegbaren Superhelden werden. Vin Diesels Dominic Toretto steht dann noch auf, wenn ein ganzes Haus über ihm zusammenbricht. Leider geht so auch jegliche Spannung verloren. Wenn sogar den Figuren selbst klar ist, dass sie unverwundbar sind, wieso sollte sich dann der Zuschauer um sie sorgen?
John Cena geht unter
Leider kann John Cena (44) kann keinen frischen Wind in die Serie bringen. Der ehemalige Wrestling-Star spielt Jakob Toretto, Doms verschollenen Bruder (der in den vorherigen Teilen nicht mit einem Wort erwähnt wurde). Im Vergleich zu Dwayne «The Rock» Johnson (49) oder Jason Statham (53), die der «Fast»-Familie zuvor die Stirn boten, verblasst Cena vollkommen. Seine Figur bietet nichts, dass man so nicht schon gesehen hat.
Doch viele Fans dürften sich gar nicht viel Neues wünschen. Denn die Action-Reihe wurde deshalb so erfolgreich, weil sie ihre Formel perfektioniert hat. Wer «Fast & Furious» will, kriegt «Fast & Furious» – auch im neunten Teil. Wer sich allerdings schon im achten Teil langsam anfing zu langweilen, wird sich auch jetzt das Gähnen kaum verkneifen können.
2.5/5