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Sie klagen wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger
«Romeo und Julia»-Stars wollen halbe Milliarde von Filmstudio

Weil sie als Minderjährige auf dem Filmset zu «Romeo und Julia» zu Nacktszenen gezwungen worden seien, verklagen die beiden Hauptdarsteller die Paramount Studios. Es geht um mindestens eine halbe Milliarde Dollar.
Publiziert: 04.01.2023 um 09:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2023 um 11:55 Uhr
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Leonard Whiting und Olivia Hussey waren die Hauptdarsteller in der 1968-Version von «Romeo und Julia». Jetzt verklagen sie das Filmstudio.
Foto: AFP

Die erste Leinwand-Version von Shakespeares «Romeo und Julia» wurde 1968 zum Kinohit und bekam vier Oscar-Nominierungen. Doch 55 Jahre später könnte der Film die Paramount Studios sehr teuer zu stehen bekommen. Die beiden Hauptdarsteller Olivia Hussey (71) und Leonard Whiting (72) haben jetzt das Hollywood-Studio auf «mindestens 500 Millionen Dollar» Schadensersatz verklagt – weil sie als Minderjährige zu einer hüllenlosen Sexszene gezwungen worden seien.

Die Klage wurde am Silvestertag vor dem Santa Monica Superior Court eingereicht und will das Paramount Studio wegen «sexueller Belästigung», «sexuellem Missbrauch» und dem «absichtlichen Zufügen von emotionalem Schaden» belangen. Hussey und Whiting behaupten, dass der inzwischen verstorbene italienische Regisseur Franco Zeffirelli (1923–2019) ihnen vor dem Dreh versprochen habe, dass es keine Nacktszenen geben wird. Doch am letzten Drehtag habe Zeffirelli die damals 15-jährige Julia-Darstellerin und ihren 16-jährigen Leinwand-Romeo plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt: «Er sagte, dass der Film ein Flop werden würde, wenn wir die Liebesszene nicht nackt mit Body-Make-up drehen würden.»

Kontroverse habe mehr Zuschauer ins Kino gelockt

Tony Marinozzi, Manager der beiden britischen Schauspieler, erklärte dazu in einem Statement an «Variety»: «Olivia und Leonard haben Franco als väterlichen Freund gesehen. Er hat ihr Vertrauen schwer missbraucht. Doch damals gab es keine Optionen für sie, dagegen was zu unternehmen. Kein #MeToo.» Die nackten Brüste von Hussey und das entblösstes Hinterteil von Whiting sorgten zwar in Amerika für eine Kontroverse, doch diese lockte nur noch mehr Zuschauer in die Kinos.

Whitings und Husseys Anwalt Solomon Gresen: «Paramount wusste, dass Nacktbilder von Minderjährigen illegal waren. Meine Mandanten wurden sexuell ausgebeutet und haben schwere Folgeschäden davongetragen.» So behauptet die Klageschrift, dass Hussey und Whiting einen langjährigen, emotionalen Schaden erlitten – was ihre Karrieren als Schauspieler nach ihren Durchbruchsrollen in «Romeo und Julia» stark eingeschränkt habe.

Die Klage konnte nach über fünf Jahrzehnten eingereicht werden, weil Kalifornien 2021 ein Jahr lang die Verjährungsfrist für sexuelle Übergriffe auf Minderjährige aufgehoben hatte. (cth)

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