«No Bilingue – Ja zu einer Landessprache»
SRF-Plakat sorgt am Züri Fäscht für Verwirrung

Gute Laune, gutes Wetter, gute Musik – und eine dicke Portion Verwirrung. Letzteres wurde beim Züri Fäscht 2023 vor allem durch eine spezielle Plakatwerbung ausgelöst. Diese fordert – ganz im Stil der SVP-Werbungen – nur noch eine Landessprache.
Publiziert: 11.07.2023 um 12:19 Uhr
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Dieses Plakat bei der Zürcher Rentenwiese sorgte für Verwirrung.
Foto: Leserreporter

Gibt es bald nur noch eine Landessprache? Dies zumindest fordert ein Initiativplakat, das während des Züri Fäscht bei der Rentenwiese am linken Seebecken an einem Bauzaun prangt – ganz im Stil der typischen SVP-Initiativwerbungen.

Wer den QR-Code auf dem Plakat einscannt, dem wird jedoch rasch klar, dass dahinter nicht etwa eine neue Initiative, sondern eine provokative Werbekampagne für den Film «Bon Schuur Ticino», der als Ko-Produktion von Spotlight Media Productions AG sowie SRF und SRG entsteht. Der Streifen handelt von einer Volksabstimmung, die fortan nur noch eine Landessprache fordert. Das Land befindet sich daher im Ausnahmezustand. Beat Schlatter (62) soll in der Hauptrolle als Polizist daher dafür sorgen, dass der «Übergang in die Einsprachigkeit ordnungsgemäss vonstattengeht».

Während bei einigen Blick-Lesern das Plakat wegen ihrer Ähnlichkeit zur SVP für Verwirrung sorgt, will man sich bei SRF dazu nicht gross äussern. «Die Werbemassnahmen für den geplanten Kinostart im Herbst 2023 liegen in der Verantwortung der unabhängigen Produktionsgesellschaft», lässt Baptiste Planche, Leiter Fiktion SRF, auf Blick-Anfrage nüchtern verlauten.

Regisseur Peter Luisi (48) von der Produktionsfirma Spotlight Media Productions sieht kein Problem in der Kampagne – im Gegenteil: «Als Regisseur wollte ich ein Werbeplakat im Film, welches möglichst reisserisch daherkommt. Das war mein Briefing an den Grafiker, der das Plakat gestaltet hat. Wir haben da nicht an die SVP gedacht. Ich wollte einfach, dass das Werbeplakat im Film möglichst lustig ist, da der Film ja eine Komödie ist.»

Herstellungsbudget von 2,6 Millionen Franken

Ganz alle hätten die Werbekampagne aber doch nicht verstanden – so seien beim Verleih «ein paar, teilweise irritiertere Rückmeldungen» eingegangen. Einige andere hätten «amüsiert geahnt, dass das was mit meinem neuen Film zu tun haben könnte».

Das Plakat während des Züri Fäscht sei nur der Auftakt der Kampagne gewesen. In Zukunft sollen weitere kleinere noch folgen. Wie viel Geld die Produktionsfirma und die SRG für die Werbung ausgeben, will man nicht verraten. Das Herstellungsbudget des Films beträgt insgesamt jedenfalls 2,6 Millionen Franken. Im kommenden Herbst soll der Streifen dann in den Kinos laufen. Eine Ausstrahlung auf SRF ist geplant – noch ist aber unklar, wann genau dies sein wird. (hon)

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