Eigentlich sind Schlagzeilen beste PR für einen Film. Doch die realen Dramen rund um die Hauptdarsteller stellten die filmischen Dramen von «Don't Worry Darling» teils in den Schatten. Von Olivia Wildes (38) öffentlich ausgetragener Fehde mit Ex-Gatte Jason Sudeikis (47) über den gefeuerten Ex-Hauptdarsteller Shia LaBeouf (36) und den angeblichen Spuck-Skandal zwischen Harry Styles (28) und Co-Star Chris Pine (42) am Filmfestival in Venedig bis hin zum Abtauchen von Shootingstar Florence Pugh (26) während der Presse-Tournee. Kein Wunder also, dass Regisseurin Olivia Wilde und ihr Held und neuer Lebensgefährte Harry Styles froh waren, endlich auch Fragen zu ihrem neuen Film zu beantworten. Dieser handelt von einem Ehepaar, bei dem sich hinter den Kulissen seiner Kleinstadt-Oase ein dunkles Geheimnis verbirgt.
Frau Wilde, Sie lassen Ihren Film in der angeblich so heilen Welt der USA der 50er-Jahre spielen. Mit Absicht?
Olivia Wilde: Ja, mich faszinieren die 50er- und 60er-Jahre, weil die kürzliche «Make America Great Again»-Bewegung eine Nostalgie nach dieser angeblich viel besseren Zeit hervorgerufen hat. Was viele vergessen: Jene Zeit war nur für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung tatsächlich besser.
Herr Styles, was hat Sie an Ihrer Rolle am meisten fasziniert?
Harry Styles: Dass ich die Chance hatte, in eine Welt einzutauchen, die nicht meine eigene ist. In eine Welt, die scheinbar so perfekt ist, mit tollen Autos und anderen coolen Dingen.
Wenn Sie als Musiker auf der Bühne stehen, ziehen Sie jeweils eine grosse Show ab. Kann man das mit der Schauspielerei vergleichen?
Styles: Es sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Meine Musik ist für mich etwas ganz Persönliches. Für meine Rollen lasse ich zwar auch persönliche Erfahrungen einfliessen, doch im Endeffekt schlüpfe ich in eine andere Haut. Genau das macht es für mich interessant. Dass ich die Welt durch andere Augen erleben kann, steigert meine Kreativität – was mir dann auch bei meiner Musik hilft. So werden die beiden Welten dann doch verknüpft.
Hollywoodstar oder Sänger, welcher Job fällt Ihnen leichter?
Styles: Ehrlicherweise habe ich bei beiden Jobs das Gefühl, dass ich nicht wirklich weiss, was ich tu. Natürlich mache ich schon viel länger Musik, da habe ich mehr Routine und Sicherheit. Beim Schauspielern habe ich oft keinen blassen Schimmer, was ich da gerade tu (lacht).
Im Film geht es darum, dass die Menschen nur ein glückliches Leben haben, wenn sie nicht aus der Reihe tanzen und sich an Regeln halten.
Wilde: Die faschistische Philosophie dahinter ist, dass freie Entscheidungen zum Chaos und zum Zusammenbruch führen und nur völlige Kontrolle Perfektion und Überleben garantiert. Mit meinem Film will ich zeigen, dass es gegen die menschliche Natur ist, sich alles vorschreiben zu lassen.
Styles: Viele Menschen leben in der Sicherheit ihrer eigenen Seifenblase und ignorieren die vielen schlimmen Dinge um sich herum. Die Botschaft des Films ist für mich, dass Menschen durchaus an einen bestimmten Punkt kommen, an dem sie ihr komfortables und sicheres Leben aufgeben – nur um das Richtige zu tun!
Sie haben einen riesigen Fanclub auf der ganzen Welt. Draussen hat eine junge Frau gerade ein Schild mit der Aufschrift «Harry, du bist der einzige Grund zu leben» hochgehalten. Ist es schwierig, wenn man eine solche gewichtige Rolle im Leben anderer spielt?
Styles: Ich bin sehr dankbar für die Menschen, die mich in meinem Leben unterstützen. Und insbesondere gilt das für meine Fans, die mir erlauben, mich frei auszudrücken. Derentwegen ich ich selbst sein kann. Deshalb hoffe ich sehr, dass ich ihnen etwas dafür zurückgeben kann. Insbesondere durch meine Musik. Und wenn Sie das Girl mit Schild noch mal sehen, sagen Sie ihm bitte «Hi» von mir!
Frau Wild, wie frustrierend ist für Sie, wenn in den Medien mehr über das persönliche Drumherum diskutiert wird als über Ihren Film selbst?
Wilde: Ich habe beschlossen, dass ich mich nicht mehr dazu äussere. Zu all diesem endlosen Klatsch und zu den Gerüchten, die herumschwirren. Am Ende füttert sich das Internet eh selbst und ist schon gesättigt genug. Ich werde bestimmt nicht noch Extra-Futter liefern!
Der Engländer Harry Styles (28) wurde 2010 als Mitglied der Boygroup One Direction berühmt. 2016 startete er seine Solokarriere – und sang sich seither mit Hits wie «As It Was» und «Sign of the Times» in den Pop-Olymp. Seine Freundin, die US-Schauspielerin und Regisseurin Olivia Wilde (38), lernte er 2021 bei den Dreharbeiten zum Thriller «Don't Worry Darling» kennen. Wilde hat zwei Kinder aus ihrer Beziehung mit dem Schauspieler Jason Sudeikis.
Der Engländer Harry Styles (28) wurde 2010 als Mitglied der Boygroup One Direction berühmt. 2016 startete er seine Solokarriere – und sang sich seither mit Hits wie «As It Was» und «Sign of the Times» in den Pop-Olymp. Seine Freundin, die US-Schauspielerin und Regisseurin Olivia Wilde (38), lernte er 2021 bei den Dreharbeiten zum Thriller «Don't Worry Darling» kennen. Wilde hat zwei Kinder aus ihrer Beziehung mit dem Schauspieler Jason Sudeikis.
Es wird immer wieder über die negativen Aspekte von Social Media diskutiert. Wie denken Sie darüber?
Styles: Ich glaube, jeder sieht die Auswirkungen selbst. Das Wichtigste ist, dass die sozialen Medien möglichst wenig Gewicht im Leben haben. Die Meinung von Familie und Freunden sollte viel wichtiger sein. Man muss sich in der realen Welt eine echte Gemeinschaft suchen – Menschen, mit denen man sich gerne umgibt.
Wilde: Vertrauenswürdige Menschen.
Woher weiss man, ob man einem anderen vertrauen kann?
Styles: Das ist für mich eine Frage des Bauchgefühls. Dem sollte man einfach trauen, was ich selbst auch immer tue!
Was sagt Ihr Bauchgefühl, wo Sie in Zukunft erfolgreicher sein werden: auf der Bühne oder auf der Leinwand?
Styles: Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich schätze mich glücklich, dass ich gleich zwei Jobs habe, die ich liebe und unheimlich geniesse. Über die Zukunft mache ich mir keine grossen Gedanken. Ich geniesse einfach beide Welten, solange ich sie habe!
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