Der vielfach preisgekrönte französische Filmemacher Bertrand Tavernier ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 79 Jahren, wie das von ihm geleitete Film-Institut Lumière in Lyon mitteilte. Zuletzt war Tavernier 2015 in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. 1995 hatte er bei der Berlinale den Goldenen Bären für den Kriminalfilm «Der Lockvogel» geholt. Darin zeichnete er das ernüchternde Porträt einer jungen Generation, die für Geld buchstäblich über Leichen geht.
Er war für einen Oscar nominiert
Für einen Oscar nominiert war Tavernier 1983 für seinen Film «Der Saustall». Darin rechnete er mit der französischen Kolonialherrschaft in Afrika ab. Auch in seiner Heimat Frankreich wurde der Filmemacher mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er 1984 beim Filmfestival in Cannes den Regie-Preis für «Ein Sonntag auf dem Lande». Darin porträtierte er die Belle Époque vor dem Ersten Weltkrieg.
Tavernier wurde am 25. April 1941 in Lyon geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog er mit seiner Familie nach Paris. Seine Liebe zum Film entdeckte er dort zusammen mit dem späteren deutschen Filmemacher Volker Schlöndorff, der an seinem Gymnasium Austauschschüler war. (AFP)