Mitten in den Bergen. Es schneit stark. Es ist windig. Hier, auf einem kleinen Friedhof an einem Berghang sagen sich zwei beste Freunde die Wahrheit. Es ist eine der stärksten Szenen des neuen Films von Til Schweiger. Es ist eine Komödie, in der es, wie so oft in Schweiger-Filmen, um Freundschaft und Liebe geht.
«Die Drehbedingungen waren Horror, weil ein eisiger Sturm wehte, so dass wir den Dialog woanders drehen mussten, weil der Ton nicht zu gebrauchen war», sagte Schweiger der Deutschen Presse-Agentur zu dem ungewöhnlichen Drehort in den Bergen. «Dann fing es an, zu schneien, was eigentlich toll war, weil ich Filme, die im Schnee spielen, liebe. Aber über Nacht kam so viel Schnee runter, dass wir nicht mehr den Berg hochkamen, weil wir nur eine Schneekatze hatten.»
Beste Freunde mit Missverständnissen
Die Handlung: Felix (Schweiger) und Arthur (Michael Maertens) sind schon seit Kindheitstagen beste Freunde. Dabei sind sie grundverschiedene Typen. Arthur, Typ beruflich erfolgreicher Vater, der mit seiner Tochter Julie (gespielt von Til Schweigers Tochter Emma) aus Prinzip nur Englisch spricht. Man könnte ihn auch als Prinzipienreiter beschreiben. Jemand, der halt gerne Ordnung zu Hause hat und sonst etwas schrullig wirkt. Felix platzt bei ihm regelmässig rein, öffnet erst einmal eine Flasche Alkohol und legt die Füsse auf den Tisch. Er ist ein Freigeist und Lebemann - und wirkt chaotisch.
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Die Komödie lebt von einem Missverständnis: Beide glauben jeweils vom anderen, dass er tödlich krank sei. Felix beschliesst, ab sofort am besten jede verbleibende Minute mit Arthur zu verbringen. Er kocht ihm Pasta. Und sie wollen nun noch alle Träume und alles Verrückte ausleben, weil die Zeit plötzlich endlich geworden ist. Es fliesst auch viel Alkohol.
Komödie mit grossen Gefühlen
Die Komödie ist eine Adaption eines französischen Stoffs. Schweiger, der nicht nur eine der beiden Hauptfiguren spielt, sondern auch Co-Produzent und Regisseur ist, sagte: «Die französische Vorlage von ‹Das Beste kommt noch› haben wenige gesehen, was schade für den Film war, aber gut für mich, denn so konnte ich ihn nochmal machen.» Und ergänzte: «Früher waren Belmondo, Ventura und Delon Superstars in Deutschland. Heute schauen die Deutschen eigentlich nur noch Hollywood-Filme und ein paar deutsche Filme. Und die Franzosen schauen nur französische Filme und ein paar Hollywood-Filme.»
Die Komödie, die die grossen Gefühle ansprechen will, passt in die Adventszeit. Wohl auch deshalb präsentierte Constantin Film ihn erst jetzt, obwohl er sogar noch vor dem jüngsten Schweiger-Film «Manta Manta - Zwoter Teil» gedreht worden war.
In den vergangenen Monaten hatte es um den «Manta»-Film eine Debatte in der Film- und Medienbranche gegeben. Der «Spiegel» hatte in einem Bericht Vorwürfe zu den dortigen Setbedingungen aufgegriffen. Constantin Film schob eine Aufarbeitung durch eine externe Anwaltskanzlei an, die ein gemischtes Ergebnis präsentierte. Schweiger hatte sich dann im Oktober in einem «Stern»-Interview ausführlich geäussert. Er sagte unter anderem: «Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat.» Der 59 Jahre alte Star sprach zudem über seine Alkoholprobleme und erläuterte, dass er in Therapie sei.
Schweiger hat schon nächste Projekte. «Der nächste Film, in dem ich zu sehen bin, ist der neue Guy-Ritchie-Film ‹The Ministry of Ungentlemanly Warfare›, in dem ich zum ersten Mal einen Nazi spiele, obwohl ich geschworen hatte, das nie zu tun. Aber bei ihm konnte ich einfach nicht widerstehen, und es war grossartig.» Zudem entwickele er zwei Drehbücher gleichzeitig. «Wann sie fertig sind, kann ich noch nicht sagen. Aber ich habe fest vor sie zu realisieren.» (SDA/emu)
Deutschschweizer Kinostart: 7. Dezember 2023