Arnold Schwarzenegger (75) gehört zu den grossen Stars in Hollywood. Doch seine Kindheit verbrachte er im österreichischen Thal in der Steiermark. Als er 1968 mit 21 Jahren seine Heimat hinter sich liess, war es eine Flucht. Denn Schwarzenegger und sein Bruder Meinhard (1946–1971) litten stark unter ihrem gewalttätigen Vater, wie er in seiner neuen Netflix-Dokumentation «Arnold» offenbart.
Ihre Erziehung sei sehr hart gewesen. «Es gab viel Brutalität zu Hause. Wir bekamen Schläge von unseren Eltern», erzählt Schwarzenegger. Sein Vater Gustav (1907–1972) war während des Zweiten Weltkriegs ein Funktionär der NSDAP. Nach einer Verletzung durch einen Einsatz in Leningrad kehrte er aus dem Krieg zurück und arbeite als Chef der Bezirkspolizei. «Möglicherweise hat er an einer posttraumatischen Belastungsstörung und Depression gelitten», so der Ex-Bodybuilder.
Schwarzenegger musste sich Frühstück verdienen
Sein Vater sei regelmässig betrunken nach Hause gekommen. «Um drei Uhr morgens schrie er, und wir wachten mit klopfendem Herzen auf, weil wir wussten, was das bedeutete», so der «Terminator»-Star. Da sei immer diese merkwürdige Gewalt gewesen. Zu Hause habe er sich wie ein Tyrann verhalten. Nicht mal Essen habe es einfach so gegeben. «Er dachte, er sollte für Disziplin im Haus sorgen. Man musste sich das Frühstück verdienen», erinnert sich Schwarzenegger. Seine Mutter Aurelia (1922–1998) hingegen habe eine Putz-Besessenheit gehabt. Alles habe «perfekt» sein müssen. Die Gewalt habe seinen Plan verstärkt, seine Heimat zu verlassen. (bsn)