Aktuell steht Epstein-Gehilfin Ghislaine Maxwell (59) vor Gericht, wo sie sich dafür verantworten muss, dem pädophilen Milliardär Opfer besorgt zu haben. Bei der Verhandlung wurden den Geschworenen nun Bilder und Videoaufnahmen von Jeffrey Epsteins (1953–2019) zu Hause in Florida (USA) gezeigt.
Ein Blick auf den Schreibtisch des Sexualstraftäters sorgt dabei für Diskussionen: Epstein hatte ein Bild von Maxwell, seiner Ex-Freundin, aufgestellt, das sie nackt am Strand zeigt. Es ist nur eines von vielen Fotos unbekleideter Frauen, die im ganzen Haus zu sehen sind. Diese tragen zur «sexualisierten Atmosphäre» bei, welche von Maxwell laut der Staatsanwaltschaft gefördert wurde, um Druck auf die Opfer auszuüben.
Zweites Opfer sagt aus
Vor Gericht kam auch ein weiteres Opfer von Epstein zu Wort. Die zweite Hauptzeugin hat Ghislaine Maxwell als treibende Kraft ihrer Rekrutierung als Sexualpartnerin beschrieben. Die Frau, die am Montag in New York unter dem Pseudonym «Kate» aussagte, erzählte der Jury Medienberichten zufolge, wie Maxwell Treffen zwischen ihr und Epstein arrangiert habe. Dabei habe sie sogar auf deren Geheiss ein Schulkostüm anziehen sollen, um ihm Tee zu servieren.
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Die Zeugin war zur Zeit der mutmasslichen Vorfälle allerdings über dem Schutzalter – weshalb die sexuellen Handlungen laut Richterin nicht illegal gewesen seien. Zur Veranschaulichung von Maxwells Rolle als angebliche Vermittlerin zwischen Minderjährigen und ihrem Vertrauten Epstein liess sie die Aussage der Zeugin aber trotzdem zu.
Prozess dauert noch Wochen
Der Prozess gegen Maxwell hatte vor gut einer Woche begonnen und wird schätzungsweise sechs Wochen dauern. Die Staatsanwaltschaft stützt sich auf vier Hauptzeuginnen. Die zu verhandelnden Fälle reichen von 1994 bis 2004, die mutmasslichen Verbrechen sollen auf Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und London begangen worden sein. Der mit vielen Prominenten bekannte Multimillionär war vor über zwei Jahren in einer New Yorker Gefängniszelle tot aufgefunden worden, laut Obduktion beging Epstein Selbstmord. (bnr/sda)