Nicolas Cage (60) ist in den Hollywood-Olymp zurückgekehrt! Nach Jahren der filmischen Flops, für die der Schauspieler viel Spott und Kritik erntete, ist Nicolas Cage die Rückkehr zu altem Glanz gelungen. Im Jahr seines 60. Geburtstags ist der Kalifornier in gleich mehreren von Kritikern gelobten Filmen zu sehen. Darunter auch der gefeierte Horrorstreifen «Longlegs».
Dass Cage diese glorreiche Rückkehr gelungen ist, hat zweifelsohne mit seiner Stehaufmännchen-Qualität zu tun, die ihn seit Beginn seiner Karriere auszeichnet.
In den 1990ern lässt er die Kassen klingeln
Der Durchbruch gelingt Nicolas Cage, Neffe von Regielegende Francis Ford Coppola (85), Ende der 80er-Jahre mit dem Film «Wild at Heart» von Kult-Regisseur David Lynch (78). Seine Fähigkeit, mühelos zwischen den verschiedenen Genres zu wechseln und dabei dramatische Intensität bis zu geballter Action oder übertriebener Theatralik zu zeigen, machen Nicolas Cage in den 90ern zum gefragten Darsteller. Für seine Rolle in «Leaving Las Vegas» wird er 1996 mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet, auch in «Stadt der Engel» sorgte er für Aufsehen. Daneben etabliert er sich mit Blockbustern wie «Con Air», «The Rock» oder «Face Off» als Actionheld.
Doch in den 2000er-Jahren wendet sich das Blatt. Das Drama «Adaption» beschert ihm 2002 noch eine erneute Oscarnominierung. Dann folgen bald die grossen Flops. Das von ihm selbst produzierte Remake «The Wicker Man» (2006) kommt besonders schlecht weg. Hinzu kommen private Probleme und ein extravaganter Lebensstil, der zu finanziellen Schwierigkeiten führt. Cage besitzt zehn Domizile, davon zwei Burgen, eine Yacht und ein drei Meter hohes Pyramidengrabmal in New Orleans. Zum Besitz des Filmstars sollen zeitweise der Lamborghini des Schahs von Persien, zwei Albino-Königskobras, eine seltene zweiköpfige Schlange und ein 270'000-Dollar-Dinosaurierschädel gehören. Letzteren musste er zurückgeben, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Schädel aus der Mongolei gestohlen worden war.
Turbulentes Privatleben und Millionen-Verlust
Zu Beginn des neuen Jahrtausends sorgt Nicolas Cage auch mit seinem ausschweifenden Privatleben für Schlagzeilen. 2002 führt der Hollywoodstar eine turbulente Beziehung zu Lisa Marie Presley (1968–2023), der Tochter von Elvis Presley (1935–1977). Ein Streit des Paars endet damit, dass Presley ihren 60'000-Dollar-Verlobungsring von einer Yacht aus ins Meer wirft. Als sich die beiden wieder versöhnen, schickt Cage ein Team von Tauchern los, um den Klunker zu finden. Doch der Ring bleibt verschollen, und Cage kauft ein neues, noch teureres Exemplar. Knapp vier Monate nach der Traumhochzeit geben Cage und Presley ihre Trennung bekannt.
Zu dieser Zeit spitzt sich auch die finanziell missliche Lage des Filmstars zu. Nachdem sich Cage Mitte der 2000er auf dem Immobilienmarkt verspekuliert hat, geht er zeitweise fast pleite. Der Schauspieler, der während seiner bis dahin 20-jährigen Karriere über 150 Millionen Dollar verdient haben soll, verliert alles. Er muss einige seiner wertvollen Besitztümer verkaufen, darunter eine Comic-Sammlung und ein Anwesen in Las Vegas. In seiner Geldnot nimmt Cage fortan auch Rollen in Filmen an, die gar nicht erst im Kino erscheinen, sondern direkt auf DVD veröffentlicht werden. Zwölf Mal wird der einst gefeierte Schauspieler für die goldene Himbeere nominiert – ein Negativ-Filmpreis für besonders schlechte filmische Leistungen, der auch als «Anti-Oscar» bekannt ist. «Die Arbeit hat mich immer aufgefangen. Selbst wenn es ein mieser Film war, habe ich immer alles gegeben», erklärt Cage 2023 im Gespräch mit CBS. Durch seine harte Arbeit sei es ihm schliesslich gelungen, mehr als 6 Millionen Dollar Schulden zurückzuzahlen.
Heute gehört Cage wieder zu den Grössen in Hollywood
Mit dem Ende seiner finanziellen Not ändert sich auch der künstlerische Kurs des Filmstars. Nicolas Cage steigt wie Phönix aus der Asche und gehört heute wieder zu den echten Grössen in Hollywood. Mit aktuell gefeierten Filmen wie «Pig», «Massive Talent» und «Longlegs» gelingt dem Schauspieler ein Comeback, wie es Hollywood nur selten gesehen hat. Den Horror-Streifen «Longlegs» der sich um eine FBI-Agentin, die auf einen Serienkiller (gespielt von Cage) angesetzt wird, feiern manche Kritiker bereits jetzt als den besten Film des Jahres.
Doch nicht nur beruflich, auch privat konnte sich Nicolas Cage wieder fangen. Mit seiner fünften Frau Riko Shibata (28) und der gemeinsamen Tochter August Francesca (1) lebt er aktuell in Las Vegas.
Auf die Frage eines Reporters Anfang des Jahres, welche Rolle er in Zukunft gerne selbst noch spielen würde, wird Nicolas Cage nostalgisch: «Kapitän Nemo von Jules Verne. Ich bin vor 60 Jahren am Pazifik geboren worden.» Nach dem Duft seiner Mutter habe er den Wind des Meeres eingeatmet. «Ich bin ein Wasser-Typ.»