Emotionaler Auftakt im US-Verleumdungsprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp (58) und seiner Ex-Frau Amber Heard (35). Beide Seiten haben einander mit schweren Vorwürfen überzogen. Am ersten Tag der Verhandlung in Fairfox im US-Bundesstaat Virginia wurde Depps Schwester Christi Dembrowski (61) in den Zeugenstand gerufen. Ihre Aufgabe: Sie sollte den Geschworenen klarmachen, dass ihr Bruder trotz einer schwierigen Kindheit keine Anzeichen von Gewalt gezeigt hatte.
Die Filmproduzentin sprach darüber, wie sie und ihr Bruder als Kinder eines «freundlichen, liebevollen und geduldigen» Vater in Kentucky aufwuchsen. Ihre Mutter Betty Sue Palmer (1935–2016) dagegen war das Gegenteil: «Sie war immer sehr nervös, nervlich angespannt und neigte zu Wutanfällen.»
Johnny Depp habe Gewalt und Beleidigungen einfach hingenommen
Während Dembrowski sprach, schaute der Schauspieler meist zu Boden. Insbesondere als sie beschrieb, wie ihre Mutter sie und Depp misshandelt hatte. «Sie hat uns angeschrien, Dinge nach uns geworfen, uns geschlagen und uns beleidigt. Sie hatte ein paar schlimme Namen für uns.» Weiter geht sie auf die Reaktion ihres Bruders ein, wenn ihre Mutter ihn beleidigte oder schlug. «Er hat es einfach so hingenommen oder geweint. Und dann hat er sich zurückgezogen. Er wollte immer nur fliehen, selbst als er älter war und sich hätte wehren können», erinnert sie sich.
Christi Dembrowski machte keinen Hehl daraus, dass sie ihre Schwägerin von Anfang an nicht gemocht hatte. Sie wollte Depp die Hochzeit ausreden. «Ich hatte Angst um ihn. Weil ich bei ihr dasselbe Muster sah wie bei unserer Mutter. Ich habe versucht, ihn zu überzeugen, mit der Heirat noch etwas zu warten. Insbesondere, weil Amber sich geweigert hat, einen Vorehevertrag zu unterschreiben», erzählt sie.
Heard soll Depp immer wieder beleidigt haben
Dembrowski, die bis heute als Managerin ihres Bruders arbeitet, soll aus erster Hand mitbekommen haben, wie Heard mit ihrem Bruder umgegangen sei. Sie sei dabei gewesen, als Depp seiner Frau stolz verriet, dass Christian Dior mit ihm zusammenarbeiten wollte. «Ihre Reaktion war eine Mischung aus Ungläubigkeit und Ekel. Sie fragte, warum Dior ausgerechnet mit einem Mann wie ihm zusammenarbeiten will», so Dembrowski. Heard habe betont, dass Dior für Stil und Klasse stehe, was Depp nicht habe.
Depps Schwester habe aus Heards Mund später immer wieder ähnliche Beleidigungen gegen ihren Bruder vernommen. Auf die Frage von Depps Anwalt Benjamin Chew, wie Heard über seine äussere Erscheinung gesprochen habe, antwortete die Schwester: «Sie hat ihn als einen alten, fetten Mann verunglimpft!» Heards Anwältin Elaine Bredehoft warf Depp dagegen vor, unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen immer wieder zu einem gewalttätigen «Monster» geworden zu sein. «Er trägt eine gewaltige Menge Wut in sich», sagte Bredehoft über den Star der «Fluch der Karibik»-Filmreihe, der zwischen 2015 und 2017 mit Heard verheiratet war. «Während dieser Wutanfälle hat Herr Depp Amber verbal, emotional, körperlich und sexuell misshandelt.»
Angeblich mit einer Schnapsflasche missbraucht
Bredehoft berichtete gemäss «Daily Mail» davon, dass Depp Heard 2015 in Australien drei Tage lang festhielt. «Er hat ohne Ende Flaschen auf sie geschleudert. Er hat sie auf den Scherben über den Boden geschleift. Er hat sie geschlagen. Er hat sie getreten. Er hat ihr gesagt, dass er sie verdammt noch mal töten werde, und er hasse sie verdammt noch mal. Er schlug auf sie ein. Und dann drang er mit einer Schnapsflasche in sie ein», behauptete die Anwältin. Während sie sprach, schüttelte Depp den Kopf.
Depps Sprecher weist diese Behauptungen vehement zurück und sagte in einer Erklärung: «Diese fiktiven Behauptungen wurden zu Beginn von Ambers Anschuldigungen im Jahr 2016 nie aufgestellt. Sie tauchten erst Jahre später auf, als sie wegen Verleumdung verklagt wurde, nachdem sie in ihrem Meinungsartikel erwähnt hatte, dass sie ein Opfer ‹sexueller Gewalt› sei.» (cth/AFP/bsn)
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Ein Patentrezept für Betroffene gibt es darum nicht. Eine ganze Liste mit Anlaufstellen und Tipps findet sich auf der Homepage der Schweizerischen Kriminalprävention (www.skppsc.ch) unter dem Punkt «Fokus Gewalt».
Darunter: https://www.opferhilfe-schweiz.ch/de/
Der wohl wichtigste Ratschlag für Opfer: «Wenn Sie sich bedroht fühlen oder sich gar schon in einer akuten Gewaltsituation befinden, rufen Sie die Polizei.» Dazu finden sich Kontaktadressen von Frauenhäusern und Opferberatungsstellen – auch für gewaltbetroffene Männer.
Aber nicht nur die Opfer finden Hilfe: Auch für Täter gibt es Anlaufstellen und Lernprogramme zur Gewaltprävention. Auch wer Zeuge von häuslicher Gewalt wird – zum Beispiel als Nachbar –, findet hier Ratschläge.
Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Ein Patentrezept für Betroffene gibt es darum nicht. Eine ganze Liste mit Anlaufstellen und Tipps findet sich auf der Homepage der Schweizerischen Kriminalprävention (www.skppsc.ch) unter dem Punkt «Fokus Gewalt».
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Der wohl wichtigste Ratschlag für Opfer: «Wenn Sie sich bedroht fühlen oder sich gar schon in einer akuten Gewaltsituation befinden, rufen Sie die Polizei.» Dazu finden sich Kontaktadressen von Frauenhäusern und Opferberatungsstellen – auch für gewaltbetroffene Männer.
Aber nicht nur die Opfer finden Hilfe: Auch für Täter gibt es Anlaufstellen und Lernprogramme zur Gewaltprävention. Auch wer Zeuge von häuslicher Gewalt wird – zum Beispiel als Nachbar –, findet hier Ratschläge.