«Er hat aufgegeben». Nur zehn Tage, nachdem er seine Präsidentschaftskandidatur per Twitter angekündet hatte, ist Kanye West (43) aus dem Rennen ums Weisse Haus wieder ausgestiegen. Allerdings soll es trotzdem kein PR-Gag gewesen sein – dem Rapper war es mit den politischen Ambitionen tatsächlich ernst.
West hatte sogar Wahlkampfhelfer in Florida und weiteren Bundesstaten angeheuert. Doch diese wurden jetzt informiert, dass der Rapper wieder aussteigt. Steve Kramer, ein politischer Insider der Wests Namen in Florida und South Carolina auf die Wahllisten bringen sollte, bestätigt im «New York Intelligencer»: «Wir wurden bereits letzte Woche informiert, dass es vorbei ist.»
Kanye West hatte kaum Chancen auf das Amt des Präsidenten
Die Erfolgschancen für den 43-Jährige lagen bei fast Null. Denn in einigen Bundesstaaten hätte er gar nicht antreten können, weil der Anmeldeschluss für Präsidentschafts-Kandidaten bereits Anfang Juli war. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Redfield & Wilton Strategies vom vergangenen Dienstag ergab ausserdem, dass West gerade Mal 2 Prozent der Wähler-Stimmen erhalten würde – und das für ihn fast nur Trump-Wähler das Lager wechseln würden.
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Kramer sagte dem «New York Intelligencer» weiter: «Ich kann weder Gutes noch Schlechtes über Kanye sagen. Jeder muss seine eigene Entscheidung treffen, ob und warum er Dinge im Leben tut. Und um die Präsidentschaft anzutreten, muss eine der schwersten Entscheidungen sein, die ein Mensch je trifft.»
Laut Kramer hätte West bis zum 15. Juli um Mitternacht 132'781 Unterschriften sammeln müssen, um in Florida offiziell antreten zu können: «Er hatte wirklich die Absicht, es zu tun. Soweit ich das weiss, hat Kanyes Wahlkampfteam hart daran gearbeitet, alle notwendigen Anträge auszufüllen und sie der nationalen Wahlkommission zukommen zu lassen.»
Versucht es Kanye West in vier Jahren erneut?
Doch nur wenige Stunden, nachdem West am 9. Juli ein Twittervideo von sich aus Wyoming gepostet hatte – wie er sich persönlich dort als Kandidat anmeldet – erfuhr Kramer vom Aus.
«Sein Wahlkampfteam war sehr enttäuscht. Nicht nur, weil sie keinen Job mehr hatten. Alle fanden toll, was Kanyes Kandidatur repräsentiert hat.» Seine Prognose: «Aller Anfang ist schwer. Donald Trump hat auch ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt, anzutreten – ehe er es dann doch gemacht hat. Ich glaube, Kanye wird es in vier Jahren noch mal probieren.» (ds/paf)