Er war der Frauenschwarm schlechthin: Mit Liedern wie «Fiesta Mexicana» und «Marie, der letzte Tanz ist nur für dich» sang sich Rex Gildo (1936–1999) vor allem in die Herzen der weiblichen Schlagerfans. Doch bis heute wird über seine heimliche Homosexualität spekuliert. Seine Musikkollegin Gitte Haenning (76) verrät nun, dass sie wegen einer Schein-Ehe mit dem Sänger angefragt worden ist.
«Sie wollten aus uns tatsächlich ein Liebespaar machen», verrät sie «Bild». Gemeinsam sangen Sie im Duett Lieder wie «Zwei auf einer Bank», im Film «Jetzt dreht die Welt sich nur um dich» spielten sie sogar ein Liebespaar. Privat sollte es aber nie so weit kommen.
Stattdessen heiratete er seine Cousine
«Als Person war er ganz bezaubernd, charmant und zuvorkommend», sagt Haenning. Sie wollte aber nicht fremdbestimmt sein, erzählt sie weiter. Das Ganze hätte für sie lukrativ enden können. «Sein Manager und Produzent Fred Miekley kam zu mir und flüsterte mir ins Ohr: ‹Weisst du, zu wie viel Geld du Nein sagst?›» Sie habe sich darüber aber überhaupt keine Gedanken gemacht.
Auch in den Medien wäre eine Liebesbeziehung zwischen den Schlagerstars gut angekommen. «Die Presse braucht natürlich solche Geschichten, aber mir gefiel das nicht.» Ein weiterer Grund für die Anfrage für die Fake-Ehe sei gewesen, dass die Homosexualität damals in Deutschland – im Gegensatz zur Schweiz – noch unter Strafe stand. Der Musiker heiratete schliesslich im Jahr 1974 seine Cousine Marion Ohlsen (†2019). Später lebten die beiden getrennt, geschieden wurden sie aber nie.
Liebesbeziehung mit seinem Manager
Über ihre Erinnerungen mit Rex Gildo spricht die «Ich will nen Cowboy als Mann»-Sängerin ausführlich im Film «Rex Gildo – Der letzte Tanz» von Rosa von Praunheim (79). Auch thematisiert wird darin die heimliche Beziehung, die Gildo mit seinem Entdecker, Manager und Musikproduzenten Fred Miekley (†1988) führte. Sein Tod konnte Gildo nie verkraften, er verfiel dem Alkohol und wurde tablettensüchtig. 1999 fiel er dann aus dem Fenster seiner Berliner Wohnung – man geht von Suizid aus.
Begraben wurde der Musiker schliesslich auf dem Münchner Ostfriedhof an der Seite seines ehemaligen Managers und heimlichen Lebenspartners. 2019 wurde auch seine Cousine Marion Ohlsen dort beigesetzt.
Gitte Haenning findet es wichtig, das Schattenleben von Rex Gildo zu thematisieren. Ihre Teilnahme bei den Dreharbeiten sei für sie selbstverständlich. Haenning: «Das war ich Rex schuldig!» (imh)
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