Dort, wo sonst das jährlich das Oktoberfest stattfindet, trafen sich gestern Sonntag rund 1900 Corona-Skeptiker zur gemeinsamen Demonstration. Bewilligt worden war der Anlass auf der Münchner Theresienwiese allerdings nur für 1000 Menschen, doch davon liessen sich die Protestler nicht beeindrucken.
Denn in Bayern gibt es derzeit für Gottesdienste unter freiem Himmel keine Teilnehmerbeschränkung. Deshalb erklärte ein Rechtsanwalt der Demonstranten kurz vor Beginn um 15 Uhr der Kundgebung zu einer Allerheiligen-Andacht, bei der auch Priester aufgebeten wurden. «Hier geht es nicht um Versammlungsfreiheit, hier geht es um einen Gottesdienst», hatte einer der Redner gemäss RTL am Sonntag auf der Theresienwiese gesagt, bevor er die Teilnehmer aufrief, mit ihm zu beten.
Maskenpflicht nicht am Platz
Es wurde um das Grundgesetz getrauert, passend dazu schmückten Särge mit der deutschen Fahne und Grablichter die Bühne. Die Polizei liess die Veranstaltung laufen, «da Inhalte und der Charakter eines Gottesdienstes erkennbar waren». Die Maskenpflicht galt für die Besucher nur beim Herumlaufen, aber nicht an ihrem Sitzplatz.
Beim bizarren Gottesdienst trat auch der deutsche TV-Prediger Jürgen Fliege (73) vor die Menge. Er führte bis von 1995 bis 2004 durch die nach ihm benannte Nachmittagstalkshow in der ARD und fiel in den letzten Jahren immer wieder durch seine Nähe zur Esoterik auf. In den letzten Monaten trat er immer wieder an Veranstaltungen der Initiative «Querdenken» auf. Unter anderem sprach er in seiner gestrigen Rede vom «Regime der Angst» und davon, dass die Corona-Regeln dafür sorgen, «dass man Grundrechte von Artikel 1 bis 19 nicht mehr habe.»
Laute Musik am stillen Feiertag
Kurz vor 19 Uhr wurde es der Polizei schliesslich zu bunt: Laute Musik schallte von der Bühne, die Menschen applaudierten. Gar nicht andächtig für einen stillen Feiertag wie Allerheiligen! «Der Veranstalter wurde vonseiten der Polizei entsprechend belehrt. Hierbei zeigte sich der Veranstalter allerdings nicht einsichtig, sodass die Veranstaltung schliesslich gegen 18.55 Uhr von polizeilicher Seite aus beendet wurde», sagte ein Sprecher zu «Bild».
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Die Polizei München sei mit rund 1000 Beamten im Einsatz gestanden, vereinzelt wurden Anzeigen ausgesprochen. Besonders absurd: Gleich neben der Veranstaltung auf der Theresienwiese liessen sich die Menschen in einem Testzentrum auf das Coronavirus testen. (imh)
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