Das akademische Viertel hatte Tim Mälzer (53) hier definitiv überschritten. In der aktuellen Folge von «Kitchen Impossible» setzte der Star-Koch weniger auf Zuverlässigkeit und Bodenständigkeit als auf Arroganz und Überheblichkeit.
In Hamburg stellte sich Mälzer im Duell seinem Kollegen Edi Frauneder (47), der hauptsächlich in New York tätig ist. Für Mälzer hingegen war es ein Heimspiel – er lebt und arbeitet in der Hansestadt, hat dort seine Kontakte und Lieferanten. Dem Wettkampf mit Frauneder blickte er daher gelassen entgegen: «Wir sind hier in Hamburg. Was soll denn passieren? Ich gehe zu meinen Lieferanten und plaudere mit denen.»
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Heimspiel gibt ihm Sicherheit
Beim «Schnacken», also dem gemütlichen Plaudern, wie man es in Norddeutschland kennt, liess sich Mälzer länger Zeit als nötig – und nahm sogar noch eine Kaviar-Verkostung wahr. Den Kaviar brauchte er für seine Challenge – Krabben-Pasta nach dem Rezept von Koch und Mälzer-Kollege Fabio Hoebel (37) – gar nicht. «Ich tue so, als ob ich irgendwas brauche, mich aber noch nicht entschieden habe», sagte der Koch grinsend. Auch vom Gericht zeigte sich Mälzer unbeeindruckt. «Nudeln mit Krabben … was soll da schon schieflaufen?», sinnierte der 53-Jährige.
Zwei Stunden Verspätung
Im Restaurant von Fabio Hoebel tauchte Mälzer dann doch noch auf – mit zweistündiger Verspätung. Ein schlechtes Gewissen hatte er deswegen nicht, im Gegenteil, er schien sich absichtlich so viel Zeit gelassen zu haben – aus reiner Überheblichkeit. «Ist doch egal, wann ich anfange. Ich muss nur rechtzeitig fertig werden», feixte Mälzer bei seiner Ankunft.
Ganz so gemütlich konnte er es dann aber doch nicht nehmen, der Nudelteig bescherte ihm Probleme, das Schälen der Krabben delegierte er ab, um damit nicht noch Zeit zu verschwenden. Trotz Verspätung und grosser Klappe holte sich Mälzer dann den Sieg gegen seinen Herausforderer – wenn auch nur knapp. Die Testesser bemängelten zwar die Pasta und die Sauce, doch Tim Mälzers Gericht konnte mehr überzeugen als das von Frauneder. Da hat der Hamburger noch mal Glück gehabt.