Die Filmfestspiele in Venedig sind an diesem Mittwoch (30. August) gestartet. Jurypräsident des diesjährigen Filmfestivals ist «La La Land»- und «Babylon»-Macher Damien Chazelle (38). Auf der ersten Pressekonferenz zeigte der Regisseur und Drehbuchautor seine Solidarität mit dem andauernden Doppelstreik der Autoren und Schauspieler in Hollywood zum einen mit dem Tragen eines T-Shirts mit der Aufschrift «Writers Guild on Strike» (Writers Guild of America ist die Gewerkschaft der Autoren).
Zum anderen erklärte er laut «Variety» in einem Statement: «Ich glaube, es gibt einen Grundgedanken, dass jedes Kunstwerk einen Wert an sich hat, dass es nicht nur ein Stück Inhalt ist - um das Lieblingswort Hollywoods zu verwenden -, das in eine Pipeline gesteckt wird. Und ich denke, diese grundlegende Idee, wie Kunst gemacht wird und wie Kunst für die Menschen, die sie machen, nachhaltig gemacht werden kann, ist in den letzten zehn Jahren ziemlich untergraben worden.» Bei den Streiks gebe es viele Themen, aber für ihn sei dies der Kernpunkt. «Es geht wirklich um die Idee, dass Menschen für jedes Kunstwerk, das sie machen, entlohnt werden, und ob wir einen Weg finden können, diese Idee - Kunst vor Inhalt - beizubehalten und zurückzuholen.»
Weniger Stars am Lido
Chazelle erklärte weiter: «Ich denke, wir sind nur hier, um anzuerkennen, dass dieser Kampf weitergeht, und dass deshalb viele Leute, die sonst gerne bei diesem Festival dabei gewesen wären, nicht hier sein können.» Es sei offensichtlich eine schwierige Zeit in Hollywood, vor allem für arbeitende Autoren, Schauspieler, aber auch für die Crew. «Jeder ist von der aktuellen Weltlage betroffen. Ich wollte einfach einen Weg finden, dies zu berücksichtigen, während wir hier die Kunst des Kinos feiern.» Aufgrund des Streiks der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA werden deutlich weniger prominente Darstellerinnen und Darsteller aus US-Produktionen am Lido erwartet.
Die 80. Filmfestspiele von Venedig enden am 9. September. In den Wettbewerb um den «Goldenen Löwen»-Hauptpreis treten insgesamt 23 Titel. Dazu zählt «Priscilla» von «Lost in Translation»-Filmemacherin Sofia Coppola (52). (SpotOn)