Bruce Willis (67) war der Action-Held schlechthin. In den 80er und 90er-Jahren machten ihn seine «Stirb langsam»-Filme zum Hollywood-Star. Jetzt ist seine Karriere vorbei. Der Schauspieler leidet an Aphasie, einer Sprachstörung und zieht sich aus dem Film-Business zurück, wie seine Familie gestern Mittwoch auf Instagram bekannt gab.
Wie sehr und wie lang der Schauspieler schon zu kämpfen hatte, gibt Bruce Willis langjähriges Stunt-Double nun bekannt. Stuart Wilson arbeitete 17 Jahre mit dem «Pulp Fiction»-Star. Die letzten zwei davon seien schwierig gewesen, sagt er der «Bild». «Ich wusste auf jeden Fall, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Wir wussten aber alle nicht, was der medizinische Befund ist.»
«Wusste nicht, ob er mir zuhört»
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei bewusst gewesen, dass sich Bruce Willis immer mehr veränderte. Es habe Situationen gegeben, in denen Willis in Gesprächen abwesend wirkte. «Ich wusste nicht, ob er mir überhaupt zuhört. Es waren kleine Anzeichen hier und da, aber wir alle wussten nicht, wie wir sie bewerten sollten.»
Aufnahmen aus seinem Film «American Siege» zeigen, dass Willis zuletzt ein Hörgerät trug, über dem ihm die Textzeilen diktiert wurden, da er sich diese nicht mehr habe merken können, behauptet ein Set-Insider gegenüber dem Magazin «Page Six».
Für Stuart Wilson geht mit der Rente von Bruce Willis ein Lebensabschnitt zu Ende. «Ich glaube, es gibt kein Wort, das ihn beschreiben könnte. Generell würde ich jedoch sagen, dass Bruce einer der loyalsten Menschen ist, die ich kenne.»
«Kognitive Fähigkeiten sind angegriffen»
Der deutsche Arzt Christoph Specht, schätzt gegenüber RTL ein, wie ernst Willis Zustand ist. Aufgrund der Mitteilung, die Bruce Willis' Familie gestern Mittwoch veröffentlichte, geht Specht davon aus, dass der Zustand des Schauspielers «besorgniserregend» ist. «In der Verlautbarung hiess es ja, dass die kognitiven Fähigkeiten von Bruce Willis angegriffen sind», sagt der Mediziner.
Weiter meint er: «Das verleitet mich zu der Annahme, dass es hier nicht eine reine motorische Sprachaphasie ist, sondern dass auch das sensorische Sprachzentrum betroffen ist und damit das Verstehen von Sprache und das Wiedergeben von Sprache schwierig ist. Sonst hätte ich mir vorgestellt, dass man die Kognition hier nicht extra erwähnt hätte. Das ist also schon eher ein besorgniserregender Befund.»
Unter Aphasie versteht man eine erworbene Sprachstörung. Sie tritt nach einer Schädigung der sprachdominanten Hirnhälfte auf. Es gibt unterschiedliche Schweregraden der Störung und führt nicht in jedem Fall zum gänzlichen Verlust der Sprache. Betroffene haben gemäss «Aphasie Suisse» Probleme mit dem Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben. Die häufigste Ursache für eine Aphasie ist ein Schlaganfall. Sie kann aber unter anderem auch durch eine Schädelhirnverletzung nach einem Unfall, einen Hirntumor oder eine Hirnhautentzündung entstehen. Eine Erholung der Sprachstörung ist möglich, hängt jedoch von der Schwere und dem Ort der Hirnverletzung ab.
Unter Aphasie versteht man eine erworbene Sprachstörung. Sie tritt nach einer Schädigung der sprachdominanten Hirnhälfte auf. Es gibt unterschiedliche Schweregraden der Störung und führt nicht in jedem Fall zum gänzlichen Verlust der Sprache. Betroffene haben gemäss «Aphasie Suisse» Probleme mit dem Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben. Die häufigste Ursache für eine Aphasie ist ein Schlaganfall. Sie kann aber unter anderem auch durch eine Schädelhirnverletzung nach einem Unfall, einen Hirntumor oder eine Hirnhautentzündung entstehen. Eine Erholung der Sprachstörung ist möglich, hängt jedoch von der Schwere und dem Ort der Hirnverletzung ab.
«Die Menschen leiden sehr darunter»
Auch vermutet der Mediziner, dass Bruce Willis keine Chancen auf Heilung hat. Zwar sei es aus der Entfernung schwer, die Prognose zu bestimmen, aber: «So wie die Meldung formuliert ist, habe ich da keine Erwartungen, dass da mit einer Heilung, auch gar nicht mit einer Besserung zu rechnen ist. Es gibt Aphasieformen, die sind eben dauerhaft und um eine solche scheint es sich hier leider zu handeln.»
Willis bekomme allerdings noch immer mit, was mit ihm passiere, mutmasst Specht. Sein Bewusstsein sei nicht so getrübt, dass er nicht mitbekomme, nicht mehr sprechen zu können. «Die meisten Patienten verstehen das sehr wohl, was mit ihnen passiert, aber können eben Sprache nicht mehr verarbeiten, insofern ist das sehr, sehr belastend für die Betroffenen und natürlich auch für die Angehörigen. Die Menschen leiden sehr darunter.» (grb)