Strafanzeige nach Ellenbogen-Attacke
Opfer richtet schwere Vorwürfe an Rammstein-Rocker

Das Opfer von Rammstein-Rocker Till Lindemann legt in einem ausführlichen Statement seine Sicht der Dinge dar – und widerspricht dem Musiker.
Publiziert: 14.06.2019 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2019 um 16:31 Uhr
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Till Lindemann liess den Ellenbogen sprechen.
Foto: Imago/ZUMA Press

Vor genau einer Woche schlug der Rammstein-Rocker schlug zu: Till Lindemann (56) wies einen Fan im Hotel Bayerischer Hof in München (D) auf unsanfte Arte und Weise in die Schranken. Dieser soll zuvor die Begleitung des Rammstein-Sängers beleidigt haben.

Nun wendet sich das Opfer, Anwalt Bernd Roloff aus Hamburg (D), via seinen Anwalt mit einem ausführlichen Statement an die Öffentlichkeit. «In den Medien wurde berichtet, dass der Sänger der Rockgruppe Rammstein mich in der Hotelbar des Bayerischen Hofs in München am 07.06.2019 in den frühen Morgenstunden mit dem Ellbogen geschlagen hat. Ich kann bestätigen, dass Herr Lindemann mir den Ellenbogen in das Gesicht gestossen hat», schreibt Roloff. «Dies hatte zur Folge, dass ich zu Boden ging und kurz ohnmächtig wurde.»

Das Institut für Rechtsmedizin der Universität Hamburg habe seine Verletzungen dokumentiert: Aufgeschlagene Lippe, Hämatom am Hinterkopf, Hämatome an Arm und Bein, leichte Gehirnerschütterung. «Das Gutachten wird über meinem Rechtsanwalt Thomas Ehling aus Hamburg zur polizeilichen Ermittlungsakte gegeben werden, die beim Polizeipräsidium München unter dem Az. 8551-002092-19/7 wegen Verdachts der Körperverletzung geführt wird.»

Opfer nennt Tat eine Form der «Selbstjustiz»

Die Gewalttat des Herrn Lindemann sei «rechtlich und moralisch keinesfalls gerechtfertigt», heisst es weiter. Das Opfer betont: «Ich habe weder ihn noch Personen in seiner Begleitung beleidigt, bepöbelt oder provoziert. Ausserdem habe ich kein Selfie von Herrn Lindemann mit mir verlangt. Herr Lindemann ist nach mir in die Bar gekommen und ich habe seine Gesellschaft nicht gesucht.» Das in den Medien verbreitete Foto stamme von einem früheren Treffen in Interlaken BE.

Im Ergebnis stelle die Tat von Lindemann eine Form der «Selbstjustiz» dar, die auch unverhältnismässig wäre, «wenn die gegen mich erhobenen Vorwürfe stimmen würden». Ausserdem schreibt Roloff, dass Lindemann und seine Entourage ihm keine Hilfe geleistet hätten, die Hotelbar nach der Tat verliessen. «Ich bin von einem Barkeeper und einem Freund aus Argentinien aufgerichtet worden. Nach meinen Informationen ist die Polizei vom Hotel herbeigerufen worden. Eine Polizistin hat meine Aussage schriftlich aufgenommen und mich gefragt, ob ich Strafanzeige stellen will. Dies habe ich getan.»

Zudem habe er keine Karten für das Konzert vom Rammstein in München erworben, habe es nicht besuchen wollen und es nicht besucht. «Meine Übernachtung in München erfolgte auf einer Rückreise nach einem Aufenthalt in der Schweiz.» (wyt)

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