Stalker-Serie wird zum Netflix-Hit
Auf diesen schockierenden Erlebnissen basiert «Rentierbaby»

Die Miniserie «Rentierbaby» entwickelt sich für Netflix zu einem echten Hit. Die schockierende Geschichte von Autor und Hauptdarsteller Richard Gadd basiert auf wahren Erlebnissen – seinen eigenen.
Publiziert: 25.04.2024 um 20:23 Uhr
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In ganzen 70 Netflix-Ländern steht die britische Mini-Serie «Rentierbaby» aktuell an der Spitze der Serien-Charts – auch in der Schweiz.
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Patricia BroderRedaktorin People

Die britische Miniserie «Rentierbaby» erobert die Welt! Wie der Streaming-Gigant Netflix in seinen wöchentlichen Charts bekannt gegeben hat, wurde «Rentierbaby» in der ersten vollen Woche seines Erscheinens (15. bis 21. April) 13,3 Millionen Mal geschaut und steht aktuell gleich in 70 Netflix-Ländern an der Spitze der Serien-Charts – auch in der Schweiz.

Das psychologische Drama um den erfolglosen Comedian und Barkeeper Donny Dunn (Richard Gadd, 34), der von dem weiblichen Gast Martha (Jessica Gunning, 38) jahrelang gestalkt und massiv belästigt wird, beruht auf wahren Begebenheiten und wird von Fans wie Kritikern gleichermassen gefeiert. Beim Filmkritik-Aggregator Rotten Tomatoes hält die Serie aktuell eine rekordmässige positive Bewertung von 100 Prozent.

«Rentierbaby» glorifiziert Stalking nicht

Was vielen Zuschauerinnen und Zuschauern gefällt: Im Gegensatz zu anderen Netflix-Serien wie «You» glorifiziert «Rentierbaby» das Thema Stalking nicht, sondern zeigt: Die stalkende Person ist psychisch krank, und ihr muss geholfen werden. Gleichzeitig richtet sie grossen Schaden bei ihren Opfern und deren Umfeld an.

Die ergreifende und einfühlsame Darstellung von Hauptdarsteller Richard Gadd ist mehrheitlich darauf zurückzuführen, dass der Komiker, der auch Drehbuchautor und Produzent von «Rentierbaby» ist, in der Serie seine eigene wahre Geschichte erzählt. Vier Jahre lang wurde Gadd im echten Leben von einer Frau verfolgt, die ihn «Rentierbaby» nannte. Der Komiker wurde in dieser Zeitspanne mit 41'071 E-Mails, 350 Stunden Sprachnachrichten, 744 Tweets, 46 Facebook-Nachrichten und 106 Seiten Briefen belästigt. Seine Stalkerin schickte ihm Geschenke, darunter Schlaftabletten, eine Wollmütze, ein Rentierspielzeug und Boxershorts. Auch zu sexuellen Übergriffen und gewalttätigen Aktionen kam es in dieser Zeit. «Zuerst dachten alle im Pub, es sei lustig, dass ich eine Verehrerin habe», erklärte Gadd kürzlich im Gespräch mit «The Times», «bis sich das Stalking immer mehr zuspitzte.» 

2019 verwandelte Richard Gadd seine Erlebnisse in sein preisgekröntes Ein-Mann-Theaterstück «Rentierbaby», fünf Jahre später machte er daraus eine siebenteilige Serie für Netflix, die sich gekonnt zwischen schweren Gefühlen und leichtem Humor bewegt. «Ich denke, das Leben ist ein Comedy-Drama», sagt Gadd. «In einigen der dunkelsten Momente, die ich erlebt habe, fand ich irgendwie ein Kichern. Und einige der lustigsten Orte, an denen ich war, einschliesslich der Backstage in Comedy Clubs, können auch die deprimierendsten Orte sein. Das Leben ist eine Mischung aus Licht und Schatten.»


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