Mit vier Monaten wurde Spencer Elden (30) weltberühmt. Als Baby war er komplett nackt auf dem legendären Cover des Nirvana-Albums «Nevermind», das sich 30 Millionen Mal verkaufte, abgebildet. Das berühmte Foto ist 1991 entstanden. Es zeigt, wie das Baby nackt auf einen Dollar-Schein zuschwimmt, der an einem Angelhaken befestigt ist.
Vergangenen August hat er die Band wegen Kinderpornografie verklagt. Nun wurde die Klage allerdings abgewiesen, wie «The Wrap» berichtet. Der zuständige Richter Fernando M. Olguin gab damit einem Antrag der Angeklagten statt. Der Richter betonte, dass Elden «drei Jahrzehnte lang von seinem Ruhm als Nirvana-Baby profitiert» habe. Er habe das Motiv mehrfach nachgestellt und sich sogar den Schriftzug «Nevermind» auf die Brust tätowierten lassen. Elden könne jedoch innerhalb von zehn Tagen die Klageschrift anpassen und es erneut probieren.
Eltern erhielten 200 Dollar für Foto
Spencer Elden reichte vor einem kalifornischen Gericht eine Schadenersatzklage unter anderem gegen die Nachlassverwalter des verstorbenen Sängers Kurt Cobain (1967–1994) und die noch lebenden Ex-Bandmitglieder Dave Grohl (52) und Krist Novoselic (56) ein. Er forderte von jedem der 15 Beklagten mindestens 150'000 Dollar. Grohl nahm die Klage schon vor der Entscheidung locker und witzelte im Oktober im Gespräch mit «The Times»: «Zum Glück muss ich mich nicht um den Papierkram kümmern.»
Die Klage richtete sich auch gegen den Fotografen Kirk Weddle, der die Aufnahme gemacht hatte, und gegen Universal Music und Warner Records. Weddle war mit Spencer Eldens Vater befreundet, wie die Familie 2008 dem Radiosender NPR sagte. Die berühmte Aufnahme entstand bei einer Pool-Party – Eldens Eltern erhielten 200 Dollar für das Foto.
Elden will lebenslange Einkommensbussen erlitten haben
«Die Bilder entblössten Spencers intimes Körperteil und zeigten lüstern Spencers Genitalien», hiess es in der Klage, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Elden habe «extremes und dauerhaftes emotionales Leid» und «lebenslange» Einkommenseinbussen erlitten, hinzu kämen Kosten für medizinische und psychologische Behandlung. Gemäss der Klage hätten weder Elden noch seine Eltern jemals eine schriftliche Genehmigung für die Nutzung des Fotos erteilt – «und sicherlich nicht für kommerzielle Kinderpornografie, die ihn zeigt». Spencer sei das Opfer «kommerzieller sexueller Ausbeutung von Kindern» geworden. (bsn/AFP)