Auf einen Blick
- Mario Adorf erhält Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk
- Adorf konnte wegen gesundheitlicher Probleme nicht persönlich teilnehmen
- Der 94-jährige Schauspieler wurde für seine 70-jährige Karriere geehrt
Zum 25. Mal ging am Mittwochabend in Köln der Deutsche Fernsehpreis über die Bühne. Über den Preis für sein Lebenswerk durfte sich der in Zürich geborene Schauspieler Mario Adorf (94) freuen. Seit den 1950er-Jahren ist er in der deutschen TV-Landschaft zu sehen, habe «Fernseh- und Filmgeschichte geschrieben und ganze Generationen mit seiner enormen Präsenz in den Bann gezogen», wie WDR-Intendant Tom Buhrow bereits im Vorfeld erklärte. Für sie als Stifter des Deutschen Fernsehpreises sei eine grosse Ehre, Adorf diesen Preis zu überreichen, sagte Buhrow.
Zu einer persönlichen Übergabe vor Ort in Köln kam es allerdings nicht, der Schauspieler sagte seine Teilnahme ab, wie Laudatorin Iris Berben (74) dem Pubikum vor Ort und vor den TV-Bildschirmen verriet. «Mario kann leider selbst heute nicht hier sein, er war einfach nicht fit genug für diese anstrengende Reise.» Dann wandte sie sich direkt an den Schauspieler, der «zu Hause vor dem Fernseher sitzt» und zuschaue. «Mario, ich schicke dir von hier aus viel Kraft und Liebe, auf dass du sehr, sehr schnell wieder gesund wirst.»
«Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist»
Ganz auf Adorf musste jedoch nicht verzichtet werden, denn Berben besuchte ihn vor einigen Wochen in seiner zweiten Heimat Frankreich. Die gemeinsamen Stunden wurden mit der Kamera festgehalten und Ausschnitte davon dem Publikum gezeigt. Im Gespräch, in dem Adorf geistig äusserst fit wirkt, ging es um seine über 70-jährige Karriere und über die Bedeutung des Preises für sein Lebenswerk. «Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist», sagte Adorf dazu und meinte, dass er ihn daher besonders schätzen könne. Eine Aussage, die Berben die Tränen in die Augen trieb.
Nach dem kurzen Einspieler nimmt Berben den Preis symbolisch für ihren guten Freund entgegen, es folgt eine Standing Ovation der anwesenden Filmschaffenden. Zum Abschluss meldet sich Mario Adorf in einem weiteren, deutlich kürzeren Video, bedankt sich für den Preis und entschuldigt sich für sein Fernbleiben. «Ich habe in all den Jahrzehnten noch nie aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen, aber jetzt, mit 94, darf man ja auch mal krank sein, oder?»