Jan Böhmermann wirft Fynn Kliemann Betrug vor
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Masken aus Bangladesch:Jan Böhmermann wirft Fynn Kliemann Betrug vor

So wehrt sich Fynn Kliemann nach Masken-Betrugsvorwürfen
«Ich fand es einfach toll, im Rampenlicht zu stehen»

Der Online-Star Fynn Kliemann sagt, er wollte Gutes tun. Deswegen verkaufte er Masken – doch die waren teils offenbar weder fair noch in Europa produziert. Kliemann wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Publiziert: 07.05.2022 um 05:32 Uhr
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Fynn Kliemann wehrt sich gegen Vorwürfe, mit Masken betrogen zu haben.
Foto: imago images/Michael Wigglesworth

Jan Böhmermann (41) wirft Fynn Kliemann (34) in seiner Sendung ZDF «Neo Magazin Royale» Maskenbetrug vor. Der Youtuber soll über den Ursprung seiner fair produzierten Masken gelogen haben. Jetzt äussert sich Kliemann dazu.

Im Interview mit dem «Spiegel» sagt er auf die Frage, ob er ein Betrüger sei: «Nein, bin ich nicht.» Vielmehr stellt er sich als uninformiert über die Vorgänge dar. Er behauptet, dass die Masken, die über seine eigene Website verkauft wurden, aus Portugal und Serbien stammen.

Kliemann nennt sich «Gallionsfigur»

Mit den Masken, die in Bangladesch produziert wurden, habe er selbst nicht gehandelt. Doch beim Online-Händler About You wurden diese Masken mit seinem Namen in Verbindung gebracht.

Dazu sagt Kliemann: «About You hat die Masken von Global Tactics abgenommen und dann irgendein Logo zusammengebaut und meinen Namen daruntergeschrieben, zu Werbezwecken.»

Er bezeichnet sich selbst als «Gallionsfigur», die für die Beschaffung von Masken gefeiert wurde. Dagegen habe er sich nicht gewehrt und seinen Geschäftspartnern vertraut.

«Fand es toll, von allen gelobt zu werden»

Wie die Böhmermann-Recherche jedoch zeigt, war Fynn Kliemann in zahlreichen Emails in Whatsapp-Konversationen, in denen es um die Bangladesch-Masken ging, involviert.

Kliemann sagt zum «Spiegel»: «Ich glaube, ich fand es einfach toll, im Rampenlicht zu stehen und von allen gelobt zu werden.» Künftig wolle er nur noch Erfolge feiern, an denen er direkt beteiligt sei.

Die Verantwortlichkeit schiebt Kliemann in Richtung der Firma seines Geschäftspartners Tom Illbruck (41). Global Tactics, eine Firma, die mittlerweile aufgelöst wurde, sei durch Kliemann an About You vermittelt wurden. Er gibt an, dass er Händler und Abnehmer lediglich «connected» habe.

Kliemann sei «überrumpelt» gewesen

Kliemann sagt zu seinem Verhalten im Jahr 2020: «Ich hätte mehr aufpassen müssen. Ich war einfach überrumpelt von der Menge an Anrufen, die ich täglich bekommen habe.» Und weiter: «Alle brauchten Masken, ich habe die Wünsche einfach weitergeleitet.»

Kliemann rechtfertigt sich für jegliche Vorwürfe, die der «Spiegel» wiederholt. So reagiert er auch auf seine Aussage, die er in einem Whatsapp-Chat machte: «Krise kann auch geil sein.» Dazu sagt er: «Ein widerlicher Satz, total deplatziert. Er bezog sich auf Momente, in denen alles auf einmal passiert.»

Mindestens 415'083 Euro Gewinn

Insgesamt sollen um Kliemann herum rund 2,3 Millionen Masken produziert worden sein. Produktionskosten: umgerechnet rund 0,47 Rappen. Bei einer Abnahme von 100 Masken wurden die Masken an Grosskunden für umgerechnet rund einen Franken verkauft.

In seinem Online-Shop bot er die Masken gar für 2,30 Franken an. Kliemann gab immer wieder an, dass er kaum durch die Masken verdiene. Gegenüber dem «Spiegel» spricht er nun von einem «Gewinn vor Steuern von etwa 415'083 Euro».

Auf die Frage, ob er rechtliche Konsequenzen erwarte, sagt Kliemann: «Nein. Ich habe mich abfeiern lassen. Das ist ein Fehler, aber ein Fehler auf der menschlichen Ebene.» (euc)

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