Linda Evangelista (56) hat das Vertrauen in sich und ihren Körper komplett verloren. Sie sei «dauerhaft entstellt», sagt sie in ihrem Interview mit dem «People Magazin», das gleichzeitig ihr Befreiungsschlag ist. Seit ihres verpfuschten Beauty-Eingriffs, der sie mit verhärteten Fettpolstern entstellte, steht das Leben des ehemaligen Topmodels still.
Evangelista sprach erstmals über die schwerste Zeit ihres Lebens und darüber, wie die das Verhältnis zu ihrem Sohn veränderte.
Schmerzhafte Fettbeulen am Körper
Augustin (15), genannt Augie, war für die Kanadierin die grösste Stütze. «Er ist das Einzige, das mich weitermachen lässt», sagt Evangelista dem «People Magazine».
2015 unterzog sich das Model einer Kältebehandlung, die hartnäckige Polster am Körper entfernen sollte. Doch wo weniger hätte sein sollen, wuchsen schmerzhaft Fettbeulen heran. Auch eine Fettabsaugung nutzte nichts. Evangelista ist nun gezwungen, stets Kompressionswäsche zu tragen.
Evangelista verliess kaum das Haus
Die Schmerzen, die psychische Belastung und die Scham wurden so gross, dass sie das Haus nicht mehr verliess. Einzig für Augustin traute sie sich hin und wieder unter Menschen. Sie schaute ihm beim Fussballspielen zu und versuchte, wenigstens etwas an seinem Leben teilzuhaben.
Für ihr Kind sei dies eine prägende Zeit gewesen, wie Evangelista erzählt: «Er sagte immer: ‹Mami, erinnerst du dich daran, als du Spass hattest? Erinnerst du dich, wie du immer gelacht hast? Wieso lachst du nicht mehr?› Ich hasse, was das alles meiner Beziehung zu ihm angetan hat.»
«Er sollte mich nicht unterstützen müssen»
Und fügt an: «Ich sollte keine Last für mein Kind sein. Er sollte mich nicht unterstützen müssen. Das ist nicht sein Job.»
Augustin ist das einzige Kind von Linda Evangelista. Sein Vater ist der französische Unternehmer François-Henri Pinault (59). Kurz vor seiner Geburt im Jahr 2006 trennten sich der Geschäftsmann und das Model. Pinault heiratete zwei Jahre später Salma Hayek (55), mit der er eine Tochter hat.
54 Millionen Franken Schadensersatz
Mit ihrer Rückkehr in die Öffentlichkeit hat für Linda Evangelista der Kampf zurück in ihr Leben begonnen. «Ich kann nicht länger so leben, versteckt und voller Scham.» Sie wolle ihre Geschichte dazu nutzen, um andere vor den Gefahren von Schönheitsbehandlungen zu warnen.
Ausserdem verklagt sie das Unternehmen, das die Kältebehandlung vorgenommen hat, auf umgerechnet 54 Millionen Franken Schadensersatz, weil sie seit den Eingriffen nicht mehr arbeiten konnte. (grb)