Er ist der erfolgreichste noch lebende Musiker und mit einem Vermögen von geschätzt einer Milliarde Franken auch der reichste: 29 Nummer-eins-Hits, acht Grammys, ein Oscar und mit «Yesterday» Schöpfer des meistgespielten Popsongs: Sir Paul McCartney, 1997 in den Ritterstand erhoben, wird heute 80.
Dass er die Liverpool High School for Boys besucht und dort George Harrison (1943–2001) kennenlernt, ist Teil der bekannten Beatles-Saga. Auch, dass er mit 15 auf einem Kirchenfest erstmals John Lennon (1940–1980) trifft.
Anderes ist weniger gut beleuchtet. Zehn weitere Fakten:
Als Bub ist McCartney, der mit 14 seine Mutter verliert, unsportlich und neigt zu Übergewicht. Sein Vater ist Jazzfan und schenkt ihm als erstes Instrument eine Trompete. Später bekommt er eine Gitarre, mit der er als Linkshänder zuerst wenig anfangen kann.
Früh interessiert sich McCartney auch für bildende Kunst. Er sammelt bis heute vor allem zeitgenössische Werke und malt selber.
Schon mit seiner ersten Ehefrau Linda (1941–1998) engagiert er sich für Tierschutz und lebt vegetarisch, später vegan. McCartney soll sich bis heute weigern, in einem Auto mit Ledersitzen Platz zu nehmen.
Scheidungskrieg, Brandstiftung, Todesgerüchte
Er gilt als friedliebend, führt aber 2008 einen wüsten Scheidungskrieg gegen seine zweite Gattin Heather Mills (54). Hinter den Kulissen kann McCartney gemäss Insidern krankhaft ehrgeizig und rücksichtslos sein. 2011 heiratet er seine jetzige Ehefrau Nancy Shevell (62).
Nach einem abgebrochenen Konzert legt McCartney 1960 in einem Hamburger Backstage-Raum Feuer, angeblich mittels eines angezündeten Kondoms. Wegen Brandstiftung werden alle Bandmitglieder festgenommen und kurz eingesperrt.
Jahrelang hält sich das Gerücht von 1969, McCartney sei gestorben und durch ein Double ersetzt worden. Als «Beleg» dient das Cover von «Abbey Road», auf dem er als Einziger barfuss geht und eine Zigarette in der rechten Hand hält.
McCartney gilt als eher bieder, verfügt aber über ähnlich umfangreiche Drogenerfahrungen wie seine Beatles-Kollegen. Auch muss er aufgrund von Klagen mehrmals zum Vaterschaftstest. Offiziell hat er vier leibliche Kinder und eine Adoptivtochter.
Paul McCartney
9/11, Brexit, Whisky Cola und Fussball
Aus nächster Nähe erlebt McCartney die Anschläge am 11. September 2001 - in einem Flugzeug, das gerade über New York fliegt. Er hält die brennenden Twin Towers zunächst für eine optische Täuschung.
McCartney und der Brexit: Von ihm gibt es widersprüchliche Äusserungen zu seiner Haltung. Abgestimmt habe er jedenfalls nicht.
Sein Lieblingsgetränk, eher untypisch für einen Briten: Whisky Cola. Und beim Fussball bevorzugt McCartney nicht Liverpool, sondern, wie schon sein Vater, den Stadtrivalen Everton.