Mirja Du Mont (45) musste in den vergangenen Jahren so einiges wegstecken. Vor allem hatte die Schauspielerin Angst davor, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass sie vorübergehend in einer Psychosomatischen Klinik war, wo sie sich wegen Depressionen und Panikstörungen behandeln liess.
Du Mont dazu im Interview mit «Bild am Sonntag»: «Ich dachte, wenn das rauskommt, dann denken alle: ‹Die du Mont sitzt in einer Psychoklinik, die hat einen an der Waffel!›»
Dabei seien die sechs Wochen in der Klinik, ihr Zufluchtsort gewesen. «Wo sollte ich denn hin? Ich wusste ja gar nicht mehr, wie ich mein Leben auf die Reihe kriegen sollte. Meine Eltern waren so fertig, dass sie auch nur geweint haben. Ich habe zwei Kinder (14 und 19 Jahre alt, Anm. d. Red.), um die ich mich kümmern musste. Aber ich konnte mich nicht mal mehr um mich selbst kümmern.»
Mirja Du Mont litt unter Angststörungen
Weiter erzählt sie: «Mein klarer Verstand war ausgeschaltet. Da war nur noch Angst.» Du Mont hatte Angst alleine zu Hause in ihrem Wohnzimmer zu sein und fürchtete sich davor Schlafen zu gehen, weil das Rauschen in ihrem Ohr dann lauter werden würde – Stress, Überforderung und Perfektionswahn führten zu einem Hörsturz.
Eine Fehlgeburt im Juni 2019 habe dann noch einmal alles verschlimmert: «Das war schrecklich. Ich und mein Freund hatten dieses Baby nicht geplant, wir haben es einfach als Geschenk gesehen. Die Belohnung für die ganze Scheisse, durch die ich die Monate vorher gehen musste. Wir hatten sogar schon einen Namen, also zwei, je nach Geschlecht, ausgesucht.»
«Es tut mir so leid, aber Ihr Baby hat keinen Herzschlag mehr»
An die Untersuchung bei der Frauenärztin erinnert sich Du Mont noch genau. «Sie starrte auf den Bildschirm und schien die ganze Zeit etwas zu suchen. Heute weiss ich, was das war. Sie suchte den Herzschlag meines Babys. Und dann sagte sie nur: ‹Es tut mir so leid, aber Ihr Baby hat keinen Herzschlag mehr. Es ist seit ungefähr einer Woche tot!›» Es habe sich in diesem Augenblick so angefühlt, als habe man ihr das Herz aus der Brust gerissen.
Heute habe Mirja Du Mont aber keinen Kinderwunsch mehr: «Ich bin jetzt 45 geworden und ich hätte mich natürlich so sehr über mein Baby gefreut. Aber ich wollte eigentlich nie eine alte Mutter sein und würde das jetzt auch nicht mehr forcieren.» Ihre Geschichte hat Du Mont in ihrem Buch «Keine Panik, Blondie» verarbeitet. (Bang/paf)