Grosses Jubiläum bei «Wer wird Millionär?»: Am Donnerstag lief auf RTL die 1500. Folge der Ratesendung. Am 3. September 1999 hatte in der Sendung von TV-Legende Günther Jauch (64) erstmals ein Kandidat die Chance auf die Million. Seither nahmen 2950 Menschen gegenüber dem Moderator platz und stellten sich einer der ungefähr 38'000 Fragen. Doch wie entstehen diese eigentlich?
Chef-Fragenerfinder Harald Valder erklärte den Prozess in einem Interview mit RTL. Der Mastermind übernahm den Job von Günter Schröder, der ursprünglich dafür verantwortlich war. Der Produzent, dessen Firma «Mind the Company» immer noch an «Wer wird Millionär?» arbeitet, verstarb 2012 im Alter von 49 Jahren überraschend an einem Herzstillstand.
«Die meisten Ideen entstehen aber beim Web-Surfen»
Laut Valder fallen ihm und seinem Team die Fragen «überall» ein: «Im Supermarkt, im Strassenverkehr, beim Arzt, im Urlaub usw. Die meisten Ideen entstehen aber beim Surfen in den unendlichen Weiten des World Wide Webs.» Das wichtigste dabei sei, dass die Fragen und natürlich vor allem die Antworten auch wirklich korrekt seien. Deshalb stütze sich das Team auf Standardlexikons wie Brockhaus oder Encyclopaedia Britannica, auf Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, aber auch Homepages von Firmen. Erst wenn zwei Quellen die Richtigkeit bestätigen, wird weiter an der Frage gearbeitet.
Eine der grössten Herausforderungen sei dabei, die Fragen so zu formulieren, dass sie in das relativ kleine Textfeld passen würden: «Manchmal tüftelt man mehrere Stunden, um schöne und witzige Alternativen zu finden.»
So bald man eine Frage habe, werfe man die in den sogenannten Pool, der «kontinuierlich» aufgefüllt werde. Wann sie dann ausgestrahlt wird, entscheidet ein Zufallsgenerator. So werden manchmal Fragen gestellt, die erst Tage zuvor entstanden seien. Valder: «Umgekehrt gibt es aber auch Fragen, die seit 15 Jahren auf ihren Einsatz warten.» (klm)