Schimmel- und Termitenbefall wegen Fehlkonstruktionen
Brad Pitts Häuser für arme Bewohner zerfallen

Brad Pitt wollte den hilfsbedürftigen Einwohner von New Orleans mit bezahlbaren Häusern etwas Gutes tun. Doch die Bauten zerfallen immer mehr.
Publiziert: 05.02.2022 um 17:32 Uhr
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Es steht nicht gut um Brad Pitts Sozialbauten in New Orleans.
Foto: Getty Images

Es ist ein Desaster für Brad Pitt (58). 2005 richtete der Hurrikan Katrina im Südosten der Vereinigten Staaten, insbesondere an der Golfküste, massive Schäden an. Nach den Zerstörungen wollte der Hollywood Star mit seiner Wohltätigkeitsorganisation «Make It Right Foundation» den Einwohnern helfen.

Der Schauspieler liess 109 günstige Häuser für hilfsbedürftige Menschen im Stadtteil Lower Ninth Ward von New Orleans, Louisiana, bauen. Das Problem: Gemäss dem Magazin «Market Watch» halten die Holzdomizile dem Klima in Louisiana nicht stand. Nur noch sechs befinden sich im einwandfreien, bewohnbarem Zustand.

Abgerissene Häuser wegen Schimmelbefall

Pitts Organisation hatte das 26,8 Millionen Dollar teure Projekt finanziert. Von ursprünglich 150 geplanten Häusern wurden bis 2015 immerhin 109 aus recycelten Materialien gebaut. Alle Gebäude wurden zudem mit Solarzellen und energiesparenden Heiz- und Kühlsystemen ausgestattet. Die Architekten hatten jedoch auf Regenrinnen, Dachvorsprünge und wasserfeste Farben verzichtet. Die subtropische Wetterzone ist aber immer wieder von starken Regenfällen betroffen.

Obwohl die Bewohner nur 150'000 Dollar für ihr neues Eigenheim zahlen mussten, bereuten fast alle ihre Investition ziemlich schnell. Denn laut der Stadtgeografin Judith Keller wurden die Pitt-Häuser «mit diversen Konstruktionsfehlern gebaut, die zu Schimmel, Termitenbefall, verfaulten Holzwänden und Überschwemmungen geführt haben.» Zwei der Häuser wurden bereits wegen gefährlichen Schimmelbefalls von der Stadt abgerissen. Ein weiteres soll als «schwere Gefahrenquelle» bald dem Erdboden gleich gemacht werden. Sechs weitere Häuser stehen wegen ihres schlechten Zustands schon länger leer.

Die Häuser seien tickende Zeitbomben

Gemäss Keller sind die restlichen Bauten «eine tickende Zeitbombe» – denn viele der Dächer sind rostig und an den Aussenwänden sind Wasserschäden zu sehen. «Die Situation wird immer schlechter oder verbessert sich bestenfalls nicht. Das Gesundheitsrisiko für die Menschen, die weiterhin in den Häusern leben, erhöht sich ständig», meint sie.

Nachdem die «Make It Right Foundation» von bislang einem Dutzend Bewohnern verklagt wurde, hat die Organisation ihr Büro in der Nachbarschaft geschlossen. Auch die Webseite funktioniert seit 2018 nicht mehr. (cth)

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