US-Schauspielerin Hayden Panettiere (33) kann trotz ihres jungen Alters auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Bereits als Kind spielte sie in diversen Soaps mit, machte sich als Sängerin einen Namen und wurde für ihre Darstellung eines Countrystars in der Hit-Serie «Nashville» mehrmals für einen Golden Globe nominiert. Nebst viel Glamour und Erfolg kennt Panettiere aber auch die dunklen Seiten des Lebens. 2015 liess sie sich wegen ihrer lang anhaltenden Alkoholsucht und einer postnatalen Depression während Dreharbeiten in eine Klinik einweisen. Dem «Women's Health Magazine» gibt sie in der neuesten Ausgabe noch weitere Einblicke in die schweren Stunden und sagt: «Mein Körper hat irgendwann gesagt, dass es genug ist.»
Sie sei erst knapp 30 Jahre alt gewesen, erklärt die Amerikanerin und gibt im selben Atemzug zu: «Mein Gesicht war geschwollen. Ich hatte gelbe Augen vom Alkohol.» Sie wurde zu einem Leber-Spezialisten geschickt, der ihr ein anormales Körpergewicht attestierte. «Ausserdem hatte ich dünnes Haar, es ist einfach in Klümpchen ausgefallen.»
«Manche Leute machen halt Sport»
Panettieres Sucht habe sich erstmals mit Anfang 20 bei ihr bemerkbar gemacht, wie sie im Interview sagt. Für die Dreharbeiten von «Nashville» musste sie in den US-Bundesstaat Tennessee ziehen: «Andere machen halt Sport, um dem Stress entgegenzuwirken. Ich wünschte, das wäre auch meine Art und Weise gewesen, damit umzugehen.» In der Folge manövrierte sie sich in einen Teufelskreis, sie habe nicht mehr ohne Alkohol und Drogen leben können, gesteht sie: «Es wurde irgendwann so schlimm, weil ich eine extrem hohe Toleranz entwickelt hatte.»
Die Geburt ihrer Tochter Kayla (8), die sie gemeinsam mit dem ukrainischen Boxer Wladimir Klitschko (47) hat, erschien 2014 wie ein Silberstreifen am Horizont – kurz nach der Geburt habe sie aber in eine schwere postnatale Depression entwickelt, gegen die sie Medikamente verschrieben bekommen habe. «Alkohol und Antidepressiva sind kein so guter Mix», erklärt Panettiere. Die Konsequenz: 2018 entschied sie sich, das alleinige Sorgerecht ihrer Tochter auf den Vater zu übertragen. Nach mehreren Klinikaufenthalten und durch eine von häuslicher Gewalt bestimmte Beziehung mit Immobilien-Makler Brian Hickerson (34) sei sie «ganz unten angekommen.» Dann starb im vergangenen Februar ihr Bruder Jansen Panettiere (†28) an einem Herzfehler: «Es gibt immer da immer eine Falltüre, die dich noch weiter herunterfallen lassen kann.»
«Ich habe eine zweite Chance bekommen»
Panettiere gibt sich trotz allem kämpferisch, ihre Sucht hat sie mittlerweile überwunden. Obwohl sie nach dem Tod ihres Bruders noch immer «untröstlich» sei, blickt sie nach vorne. Aktuell ist sie im Horror-Film «Scream VI» zu sehen, weitere Projekte sollen folgen. Die Schauspielerin erklärt: «Ich habe das Gefühl, dass ich schon extrem viel erreicht habe. Ich bereue nichts – auch nicht die schlimmsten Momente meines Lebens. Ich habe das Gefühl, dass ich eine zweite Chance bekommen habe.»