Für viele hat sie alles, was man sich wünschen kann: Schönheit, Erfolg und Millionen auf dem Konto. Das ist die eine Seite der gebürtigen Kubanerin Camila Cabello (24). Seit ihrem Hit «Havana», der während Wochen an der Spitze der weltweiten Charts stand, kennt man ihren Namen auch bei uns. Sie gilt als aufsteigender Stern am Pop-Himmel.
Die andere Seite der Sängerin ist dunkel. Sie leidet unter einer Zwangsstörung und Bodyshaming – womit sie offen umgeht. Immer wieder landen Bilder von ihr im Netz, die sie unvorteilhaft zeigen. Die Kommentare dazu sind gemein. «Das zu lesen, tut sehr weh. Mein erster Gedanke: Oh nein, meine Cellulite, ich habe den Bauch nicht eingezogen.» Doch dann denkt sie jeweils: «Mein Körper ist nicht aus Stein oder nur aus Muskeln. Fett ist normal, basta.» Als sie ihrem Frust auf Tiktok freien Lauf liess, wurde er von fast fünf Millionen Menschen gelikt.
Mit dem eigenen Körper auf Kriegsfuss
Offen geht sie auch mit ihrer Zwangsstörung und ihren Angstzuständen um, die sie seit Jahren quälen. «Ich esse sehr viel, wenn ich ängstlich bin oder mich unwohl fühle, es ist so ein Komfort-Ding für mich. Ich verwandle mich in eine Art Vielfrass-Zombie und danach geht es mir schlecht. Es ist schwer, mit dem eigenen Körper auf Kriegsfuss zu stehen», erzählt sie dem Magazin «Glamour», das ihr aus Anerkennung für ihre Offenheit und den Kampf gegen Bodyshaming am 10. Oktober, dem Welttag für psychische Gesundheit, das Cover widmete.
Camila Cabello appelliert an das Bewusstsein der Selbstliebe
Cabello – in der Neuverfilmung von «Cinderella» spielt sie das Aschenputtel – ist durch Therapien und Gespräche mit ihrem Freund, Popsänger Shawn Mendes (23), dabei zu lernen, wie sie mit dunklen Gedanken und ihrem Verhältnis zum Körper am besten umgehen kann. «Einerseits habe ich gelernt, Nein zu sagen», so die US-amerikanische Musikerin und Neu-Schauspielerin. «Zudem ist es nicht nur wichtig zu wissen, was einen traurig oder ängstlich macht, sondern auch, was Freude bringt.» Dazu plant sie einen Tag pro Woche ein, an dem sie nicht arbeitet und keine Kommentare über sich liest.
Um sich auf gute Gedanken zu bringen und sich im eigenen Körper wohlzufühlen, appelliert sie an das Bewusstsein der Selbstliebe. Dementsprechend selbstbewusst sagt sie: «Es ist schön, nicht perfekt zu sein.»