Ghislaine Maxwell (60) kann aufatmen: Sie wird in einen deutlich luxuriöseres Gefängnis verlegt. Die rechte Hand von Jeffrey Epstein (1953–2019) sass seit ihrer Verhaftung vor zwei Jahren im Metropolitan Detention Centre in Brooklyn (USA). Der Knast sei für sie die reinste Hölle, betont sie immer wieder. Bei der Urteilsverkündung hatte die Richterin empfohlen, die Epstein-Komplizin ins Danbury Federal Correctional Institution im US-Bundesstaat Connecticut zu verlegen. Die Haftanstalt ist als «Disneyland» der Gefängnisse bekannt.
Stattdessen wird sie nun in das Bundesgefängnis FCI Tallahassee in Florida gebracht, wie «Dailymail» berichtet. Weniger Luxus muss sie trotzdem nicht in Kauf nehmen: Die Haftanstalt hat eine geringere Sicherheitsstufe und bietet allerlei Aktivitäten, mit denen Maxwell die verbleibenden 18 Jahre absitzt.
Wo Ghislaine Maxwell ihre Haftstrafe absitzen wird
Die Insassin kann in ihrem neuen Zuhause Filme schauen, Sport treiben, ins Fitnessstudio gehen oder Yogakurse besuchen. Die letzten zwei Jahre hatte Maxwell im Gefängnis Russisch gelernt, haben ihre Anwälte gesagt. Das Fremdsprachenstudium kann sie zum Zeitvertreib fortsetzen und sich nebenbei beruflich neu orientieren: Im Gefängnis hat sie die Gelegenheit, einen Beruf als Bäckerin, Klempnerin oder Kosmetikerin zu erlernen.
Dennoch ist diese Haftanstalt nicht ganz so entspannt wie diese, wo die berühmte Britin eigentlich gerne hin wollte. Das FCI Tallahassee sorgte bereits in der Vergangenheit für Kontroversen: 2007 wurden sechs Gefängniswärter wegen Sex gegen Bestechung verurteilt. Dabei sollen Alltagsgegenstände wie Kaugummi, Parfüm, Make-up und BHs nur gegen sexuelle Gefälligkeiten getauscht worden sein. 15 Insassinnen hatten Vorwürfe wegen sexuellem Missbrauch durch Justizvollzugsbeamte in der Einrichtung erhoben.
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Epstein-Komplizin geht in Berufung
Maxwell war Ende Juni zu 20 Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet 730'000 Franken verurteilt worden. Nach Auffassung des Gerichts hatte sie als Epsteins Vertraute und Ex-Freundin über Jahre junge Mädchen für den sexuellen Missbrauch durch den bestens vernetzten Finanzinvestor rekrutiert. Im Juli wurde bekannt, dass Maxwell Berufung gegen das Urteil einlegt. (sod)