Jimmy Savile: Eine britische Horrorstory
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Real-Crime-Serie auf Netflix:Jimmy Savile: Eine britische Horrorstory

Pädophiler Popsänger Gary Glitter kommt frei
«Missbrauch in noch nie dagewesenem Ausmass»

Gary Glitter wurde mehrfach wegen sexueller Handlungen an Minderjährigen verurteilt. Jetzt kommt der Musiker frühzeitig aus dem Gefängnis. Gleichzeitig zeigt Netflix eine Dokumentation, die ihn in Zusammenhang mit dem grössten Missbrauchsskandal von England bringt.
Publiziert: 17.12.2022 um 16:59 Uhr
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Der britische Popstar Gary Glitter ist nach acht Jahren Gefängnis wieder auf freiem Fuss. Er wurde wegen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verurteilt.
Foto: Getty Images
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Gary Glitter war in den 70er- und 80er-Jahren ein gefeierter britischer Popstar und weit über die Grenzen Englands bekannt. 2015 wurde er wegen acht Sexualdelikten an zwei Minderjährigen zu 16 Jahren Haft verurteilt. Nach nur acht Jahren darf der verurteilte Sexualstraftäter das Gefängnis nun wieder verlassen. Er habe sich, gemäss britischen Medien, als vorbildlicher Gefangener bewiesen und wird voraussichtlich im Februar freikommen.

1997 wurde Gary Glitter zum ersten Mal wegen Besitzes von kinderpornografischem Material angeklagt und begann seine Flucht vor der Justiz und den Medien nach Spanien, Kambodscha und Vietnam. Auf jeder dieser Stationen wurde er wegen des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen festgenommen oder des Landes verwiesen. Schlussendlich ins Gefängnis brachte ihn dann aber ein Verbrechen mit massivem Ausmass, dessen Verlauf Netflix als Dokumentation veröffentlichte.

Netflix-Dokumentation beleuchtet «Horrorstory»

«Jimmy Savile: Eine britische Horrorstory» beleuchtet die jahrzehntelangen Sexualverbrechen, die BBC-Moderator Jimmy Savile (1926-2011) an Schutzbedürftigen und Minderjährigen verübte. Savile war einer der erfolgreichsten TV-Menschen im Königreich, wurde von Queen Elizabeth II. (†96) zum Ritter geschlagen, war gut mit König Charles III. (73) befreundet und Schirmherr des Stoke-Mandeville-Krankenhauses, wo er über 25 Jahre «durch die Krankenhausflure schlich und sich seine Opfer suchte, während das Personal wegschaute», heisst es in der Dokumentation.

Auch kommen betroffene Frauen zu Wort, die in einer Einrichtung für schwer erziehbare Mädchen lebten, das Savile ebenfalls unter seine Schirmherrschaft nahm. Regelmässig nahm er minderjährige Bewohnerinnen der Einrichtung in seinem Auto mit in die Studios der britischen TV-Anstalt BBC. Er versprach ihnen Auftritte in seiner beliebten Jugendsendung «Top Of The Pops» gegen sexuelle Gefälligkeiten. Viele der Übergriffe fanden in seiner Garderobe und in einer Wohnung, die der Sender für Savile nahe der BBC-Studios angemietet hatte, statt.

«Er schaute zu und lachte»

Bis zu seinem Tod im Jahr 2011 ging der Moderator stets aggressiv gegen die Vorwürfe vor. Investigativjournalisten sollen von der BBC davon abgehalten worden sein, ihre Erkenntnisse zu veröffentlichten. Erst 2012 kam das gesamte Ausmass von Saviles Taten ans Licht. Es handle sich um «Missbrauch in noch nie dagewesenem Ausmass», liess der ermittelnde Scotland Yard damals verlauten. Über 300 Kinder in einem Zeitraum von vierzig Jahren sollen ihm zum Opfer gefallen sein. Auch in seiner Garderobe in den Räumen der BBC habe es Vergewaltigungen und Missbrauchsfälle gegeben, auch unter Beteiligung von Gary Glitter. So berichtete eine Frau, die als Schulkind Opfer der Männer wurde, wie sie Savile und den Sänger beim Missbrauch eines Mädchens in der Garderobe des Moderators beobachtete. «Er schaute zu und lachte», sagt die Zeugin.

Eine unabhängige Untersuchung kam 2014 zum Schluss, dass die britische Sendeanstalt über Jahrzehnte systematisch weggeschaut habe. Jimmy Savile konnte nicht mehr wegen seiner Taten zur Rechenschaft gezogen werden. Doch wurden sechs Mittäter, darunter auch Gary Glitter, im Rahmen der Ermittlungen verhaftet und verurteilt.

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