Nikole Mitchell (36) wuchs in einer sehr konservativen und religiösen Familie auf. So konservativ, dass sogar ihr Wunsch, als Pfarrerin zu arbeiten, kontrovers war. Inzwischen hat sich Mitchell aber von ihrer Familie losgesagt – und verdient ihr Geld als Nacktmodell.
Damit hat sich Mitchell einen langjährigen Traum erfüllt. «Schon als ich jung war, fantasierte ich, wie es wäre eine Stripperin zu sein», sagt die dreifache Mutter zur «New York Post». «Aber mir wurde schon früh eingetrichtert, dass meine Lust und mein Körper von Natur aus sündhaft seien.» Für ihre streng religiöse Familie sei eine Frau mit einem Beruf unvorstellbar gewesen. «Frauen gehören für sie in die Küche oder zu den Kindern», erinnert sich Mitchell.
Neue Kirche bot ihr Chance
Als sie mit ihrem Ex-Mann 2011 einer Kirche im US-Bundesstaat Minnesota beitrat, in der die Geschlechter gleichgestellt waren, sah sie ihre Chance. «Einer der Pfarrer sagte zu mir, dass sie mich auch gerne dabei hätten. Auf der Bühne vor Tausenden von Leuten predigen – das hatte ich mir lange gewünscht.»
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2016 sprach Mitchell schliesslich wöchentlich vor der Gemeinde, doch noch immer sei sie nicht zufrieden gewesen. Denn die US-Amerikanerin versteckte ein Geheimnis. Bei einer Theatervorstellung sei ihr klar geworden, dass sie bisexuell war: «Ich wusste, dass alles zusammen fällt, wenn jemand davon erfahren würde.» Mitchell wählte die Flucht nach vorne. Sie verliess die Kirche, trennte sich von ihrem Ehemann und veröffentlichte ihr Coming-Out auf Youtube.
Lingerie-Bilder zogen Mitchell «magnetisch an»
Als sie online Lingerie-Bilder einer Freundin sah, habe sie der Drang gepackt, auch bei einem Shooting dabei zu sein: «Diese Szene zog mich magnetisch an.» Kurz danach buchte sie ihr erstes Nackt-Shooting. «Ich habe mich nie zuvor heiliger und gesegneter gefühlt, als in diesem Moment», versichert Mitchell.
Dank der Erotik-App «Onlyfans» verdient sie inzwischen ihren Lebensunterhalt mit Nacktbildern. «Ich bin glücklicher denn je», sagt Mitchell, die jetzt in Los Angeles lebt. «Jede Person, sollte so leben können, wie es richtig für sie ist. Und für mich ist dieser Weg der Richtige. Religiös sei sie allerdings immer noch, wie sie sagt: «Meine Sexualität ist heilig und wenn ich sie jemandem schenke, segne ich ihn damit.» (klm)
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